Archenwall und Trutz

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Dies ist die Hauptseite zum Herzogtum Archenwall und Trutz. Archenwall und Trutz ist Teil des Kaiserreichs und damit auch der LARP-Kampagne Cendara.

Trutz&Archenwall
Hauptstadt Archenwall
Herrschaftsform feudaler Personenverbandsstaat
Rang Herzogtum
Staatsoberhaupt Herzog Phillipp
Reichszugehörigkeit Kaiserreich Cendara
Hauptreligion Pekarismus
Motto
Hymne
Wappen

Das Land

Das Herzogtum befindet sich an der westlichen Grenze von Cendara. Es grenzt im Norden an das Herzogtum Westmark, im Nordosten an das Herzogtum Weitenblick, im Osten an die Reichsstadt Hundertbrück, im Südosten an das Fürstentum Dreifurten und zuletzt im Süden an das Königreich Verdano.

Das Gebiet des Herzogtums ist im Allgemeinen eher hügelig und waldig. Im Norden ist die Grenze zur Westmark mit Grenzsteinen markiert. Die Ostgrenze wird durch den Gibel, den grossen Fluss, der auch durch Hundertbrück fliesst, gebildet. Im Südosten, wo das Herzogtum an das Fürstentum Dreifurten grenzt, ist die Grenze wiederum an einigen natürlichen Landmarken erkennbar. Die Grenze im Süden zu Verdano wiederum wird mit dem Ende des Sommerwaldes gebildet. Im Westen zuletzt befindet sich nur noch die weite See.

Im Osten des Herzogtums befinden sich die Nebelberge. Es ist das drittgrösste Gebirgsmassiv in Cendara. Die Berge sind nicht allzu hoch, aber bekannt dafür, häufig in den Wolken oder im Nebel zu liegen. Aus diesem Grund sind die Nebelberge auch nur sehr karg bewohnt. Ausser einigen Hirten, Bergbauern und Einsiedlern findet man dort fast nichts. Zwischen den Nebelbergen und dem Gibel befindet sich der Rauschende Wald. Wegen den Bergen und dem Fluss mit der Ebene dahinter, scheint hier häufig ein guter Wind zu gehen welcher durch die Bäume rauscht. Und selbst wenn kein Wind geht, scheint ein Rauschen nachzuhallen. In dieser Gegend gibt es nur ein paar Dörfer und die kleine Stadt Grenzwilen, die etwa ein Tagesmarsch von Hundertbrück entfernt liegt. Alle Dörfer liegen im Wald, nur Grenzwilen hat sich eine freie Fläche um die Stadt gerodet.

Im Südosten der Nebelberge liegt der Trutzersee, der durch die Quellen in den Nebelbergen gespiesen wird und danach als Salm durch den Sommerwald und den Norden Verdanos fliesst und zuletzt in Dreifurten in den Gibel mündet. Um den Trutzersee liegen einige Dörfer, die vor allem vom Fischfang leben. Im Süden des Sees, wo er in den Salm übergeht, liegt die Stadt Urchen.

Westlich der Nebelberge befinden sich der Tiefe Wald. Dieser macht den Grossteil des Gebietes im Norden des Herzogtums aus. Dazwischen liegen Lichtungen aus Torfwiesen, vereinzelte Teiche und dem einen oder anderen Findling. Im Tiefen Wald gibt es ein paar Holzfällersiedlungen und einige kleine Dörfer und Weiler, die meist in die schon bestehenden Lichtungen gebaut wurden. Zwischen dem Tiefen Wald im Norden und dem Sommerwald im Süden liegt noch der Geisterwald. Dieser ist umgeben von einer der wenigen freien und flachen Ebenen des Herzogtums. Am östlichen Ende des Geisterwaldes grenzt das Städtchen Trutz an selbigen, der ehemalige Hauptsitz der Grafschaft Trutz.

Der Westen des Herzogtums ist immer noch hügelig, aber nur noch spärlich bewaldet. Hier befinden sich die grössten Städte und Dörfer des Herzogtums und auch die grössten Höfe. Auf der Halbinsel im Südwesten des Herzogtums befindet sich die grösste Ebene in ganz Archenwall und Trutz wie auch die Hauptstadt Archenwall.

Der Rauschende Wald und der Tiefe Wald sind vor allem Nadelwälder und in ganz Cendara für ihre die hohe Qualität ihres Holzes bekannt. Der Geisterwald und der Sommerwald dagegen sind Mischwälder. Im Sommerwald wird nur bedingt Holzabbau betrieben und im Geisterwald ist dies bei schwerer Strafe sogar verboten.

Die Ebenen werden, falls möglich, entweder als Weideland und für Ackerbau, aber da viele freie Flächen moorig und sumpfig sind, vor allem für den Torfabbau verwendet. Besonders die Küstenregion der ehemaligen Grafschaft Archenwall ist bekannt für seine Torfwiesen, wobei wiederum im Tiefen Wald und um den Geisterwald und Trutz eher Ackerbau betrieben wird.

Geschichte

Archenwall und Trutz ist das jüngste Herzogtum Cendaras. Bis im Jahre 997 n.d.E. waren sowohl Archenwall als auch Trutz jeweils unabhängige, sowie durch einen Familienzwist zerstrittene, Grafschaften gewesen. Durch die Liebe von Phillipp von Archenwall und Cecilia von Trutz wurden die beiden Herrschaftsgebiete jedoch versöhnt und durch die Ehe geeint. Phillipp erlangte daraufhin die Herzogswürde und wurde zu einem angesehen Herrscher. Vor vielen Generationen hatte ein Vorfahr Phillipps das Gebiet des heutigen Archenwalls besetzt und zu grossem Ruhm und Reichtum verholfen, was dazumal ein schweres Unterfangen war. Das Gebiet war weder fruchtbar noch reich an Bodenschätzen, dennoch gelang es ihm, Profit daraus zu schlagen und Archenwall zu einem wichtigen westlichen Grenzpunkt zu machen. Man munkelte schon früher oft, dass zwischen den Grenzwälder von Archenwall und Trutz etwas nicht stimmte und nun weiss man mit Sicherheit, dass zwischen den Bäumen unberechenbare Wesen hausen. Ein Stamm von Frauen, den die Bewohner Amazonen oder auch Nymphen nennen, lebt darin und es ist nicht selten, dass ein einflussreicher Herr verschwindet, wenn er den Wald durchquert. Doch kurz vor der Vereinigung der Grafschaften sagte man, habe man die Anführerin der Horde getötet und seither herrsche Ruhe.

Volk

Der grösste Teil der Bevölkerung in Archenwall und Trutz ist menschlich, aber es gibt auch Zwerge, Elfen und einige exotischere Rassen, die sich im Herzogtum niedergelassen hat. Vor den Gesetzen des Herzogs sind alle Rassen wie auch Geschlechter gleich. Der grösste Teil der Bewohner ist ein hart arbeitendes und ehrliches Volk, seien es nun Bauern, Torfstecher, Holzfäller, Händler, Jäger, oder welcher Arbeit sie auch immer nachgehen. Allerdings erzählt man sich schon seit unzähligen Generationen Geschichten von Räubern, Dieben, Amazonen oder gar anderen Wesen welche versteckt in den Wäldern lauern. Den Gerüchten im Geisterwald südwestlich von Trutz ging im Frühjahr 1007 n.d.V. eine Expedition im Auftrag der "Cendarischen Innung der Abenteurer" nach.

Glauben

Unter den Menschen in Archenwall und Trutz ist der Staatsglaube Pekars weit verbreitet und gilt als der einzig wahre Glaube. Höchstens ein paar Fremdstämmige, die nicht in Cendara geboren wurden und sich nun in Archenwall und Trutz niedergelassen haben, gehören anderen Glauben an, haben aber keine eigenen Kirchen oder Schreine und gehen ihren Glauben im Stillen nach.

Nichtmenschen haben jeweils ihren eigenen Glauben, da für sie Pekar als Menschenglauben nicht relevant ist. Die Menschen sind anderen Glaubensrichtungen aufgeschlossen, solange die Andersgläubigen den Glauben an Pekars respektieren, nicht missionieren wollen und nicht böser Natur sind. Dies kann manchmal eher eine Frage des Blickwinkels sein, aber die Priester Pekars sind erfahren darin, Feinde ihrer Werte zu finden und zu erkennen.

Man munkelte vor einer Generation, dass sich in Archenwall ein Zirkel Quaron-Anhänger niedergelassen hätten. Jedoch wurde entweder das Gerücht oder der Zirkel selbst vom damaligen Grafen ausgelöscht und seitdem gilt Archenwall und Trutz als sicher vor Quaroniten oder vor den seit einiger Zeit aufgetauchten Vidaronen.

Militär

Obschon Archenwall und Trutz ein Grenzgebiet Cendaras bildet, ist die Miliz klein und überschaubar. Ihre Küste war bisher keinen grösseren Angriffen ausgesetzt und sollte es das werden, wären die kaiserlichen Truppen in wenigen Tagesmärschen vor Ort.

Handel

Archenwall und Trutz unterhalten sehr wenige Handelsbeziehungen, abgesehen von jenen mit der Reichsstadt Hundertbrück selbst. Nur mit der Westmark und Verdano wird noch gelegentlich direkter Handel betrieben.

Das Herzogtum handelt vor allem mit Holz, Torf und Kunstgegenständen. Die Handwerker und das Holz aus Trutz sind weit herum bekannt und geschätzt. Der Torf aus Archenwall ist für Kleider, Medizin aber auch als Wärmequellen sehr begehrt. Im Gegenzug gehören zum häufigsten Erwerbsgegenstand von Archenwall und Trutz Schafe und Rinder. Ein ziemlich einseitiges Geschäft, sollte man meinen, doch durch die lächerliche Distanz zur Reichsstadt fehlt es dem Herzogtum an nichts, was man nicht durch Handel erwerben könnte.

Politik

Archenwall und Trutz sind nach wie vor zwei Grafschaften, wobei Trutz wiederum in zwei Baronien, Allaman und Orhion, aufgeteilt ist. Über das Herzogtum herrscht Phillipp von Archenwall und Trutz. Cecilia von Trutz, seine Gemahlin, ist nach wie vor Gräfin von Trutz. Ihr unterstehen Katharina von Trutz, ihres Vaters Cousine und ehemalige Beraterin, und ihr Bruder als Barone.

Die Bevölkerung ist mehrheitlich erleichtert über den Zusammenschluss, jedoch gab es lange Stimmen, die sich dagegen erhoben. Wie durch ein Wunder verschwanden diese jedoch innert kurzer Zeit von der politischen Bildfläche.

Feiertage

Eumelk (02.03)

Eumelk ist vor allem ein Fest für das Landvolk. In den Städten ist dieser Brauch stark abgewandelt. An Eumelk entfachen die Menschen ein grosses Feuer und der Dorfvorsteher entzündet daran eine Fackel oder Laterne. Diese wird nun von ihm durch das Dorf getragen, um symbolisch Licht und Wärme zu verbreiten. Traditionell gehen die Bauern an Eumelk zu ihren Obstbäumen und den Bienenstöcken um diese für den kommenden Frühling zu wecken. Auf Bächen und Flüssen werden Papierschiffchen mit kleinen, brennenden Kerzen in das Wasser gesetzt, welche dann den Fluss hinab treiben.

In den Städten hat sich der Brauch entwickelt, das man für zwei Montage und einen Tag eine Ehe auf Probe mit seiner Liebsten eingehen kann um zu sehen, wie es miteinander harmoniert. Die Kinder begrüssen morgens den Tag mit möglichst viel Lärm und ziehen in aller frühe um die Häuser.

Frühlingstagundnachtgleiche (20.03)

Dieser Tag wird sowohl auf dem Land als auch in den Städten zelebriert und steht vollständig im Zeichen der Unverheirateten. Im Laufe der Jahre haben sich viele Bräuchte entwickelt. So werden zum Beispiel Apfelschalen über die Schulter geworfen um zu zeigen welchen Anfangsbuchstaben der Name des zukünftigen Geliebten haben wird.

Aus Breitwegerich oder Korn macht man ein Hahn oder Huhn-Spiel um zu sehen, wie viel Kinder man kriegen wird und am frühen Nachmittag wird der Haushalt geputzt. Am Mittag geht man sich in einem nahen Bach, Fluss, Teich, See oder auch Zuber waschen, um anschliessend dem grossen Tanzfest für Unverheiratete beizuwohnen.

Freudenfeuer (30.05)

Am Tag des Freudenfeuers, werden alle Lichter zur einsetzenden Abenddämmerung gelöscht auf dass ein grosses Feuer, welches den Sommer darstellen soll, alle erleuchtet. Die Menschen feiern den Sommer und geben allerorts ein grosses Fest. Sie schmücken alles mit Blumen, Blumenkränzen, servieren Punsch aus Eiern, Milch und Haferschleim (Eiergrog). Zudem wird von jeder Speis und jedem Trank ein wenig als Opfergabe verschüttet, bevor es genossen wird.

Sommersonnenwende (21.06)

Der Sommer steht ganz im Zeichen des Feuers. So auch am längsten Tag des Jahres, an dem Liebespaare Hand in Hand übers Feuer springen und Blumen hinein werfen. Ebenso wird Unbrauchbares und Altes dem Feuer übergeben.

Schnitterfest (01.09)

Am Schnitterfest werden Opfergaben zu denen Früchte, ein Teil der Ernte, Schalen mit Essen und Trinken aber auch Waffen und Tiere gegeben. In gröster Not berichten die Alten das einst auch Menschen geopfert wurden, allerdings ist hier nicht klar wie viel davon Wahrheit und wie viel Legende ist.

Grosse Feste werden an besondern Orten wie einem Baumkreis in den Wäldern, dem Ort des zusammentreffens zweier Flüsse oder ähnlichem gefeiert. Stets sind ein Gelage, fröhlicher Tanz, lauter Gesang und Spiel um Geld Teil des Festes.

Um das Böse zu vertreiben verbrennen die Menschen als Höhepunkt des Festes eine Strohpuppe, welche den Namen Hans Gerstenkorn trägt.

Frühlingstagundnachtgleiche (22.09)

Für die Menschen ist dies vor allem deswegen der beste Tag des Jahres, weil es einem jedem erlaubt ist, zu Jagen. Dies bedeutet für alle günstiges und gutes Fleisch welches die Familien über Monate hinweg versorgen kann. Am Abend gibt es ein grosses Gelage, bei dem alles was zuvor nicht in Salz eingelegt wurde, verzehrt wird.

Fest der Verstorbenen (31.11)

Früher wurden die drittgeborenen Kinder geopfert, heute höchstens noch drittgeborene Tiere. Irrwege aus Mehl und Korn von den Gräbern weg, sollen die Verstorbenen verwirren, sollten sie den Weg nach Hause suchen.

Wintersonnenwende (21.12)

Auch der Tag der Stille genannt. An diesem Tag soll geflüstert, oder besser noch gar nicht gesprochen werden.

Neujahrsfest (21.12)

Am letzten Tag des Jahres kommen die Menschen von Archenwall und Trutz Abends in den grossen Langhäusern in der Mitte der Dörfer zusammen und feiern. Sie feiern das Jahr überstanden und sich gegenseitig überlebt zu haben, indem sie, wenn sie einem anderen begegnen, Ihre Unterarme gegeneinander schlagen und dem anderen zurufen „Ein gutes Jahr!“. In dieser Nacht sind Feindschaften vergessen, denn alle wissen, dass nur, wenn die Menschen zusammen halten, sie auch das neue Jahr überstehen werden. Traditionell ist dies die Zeit des Jahres, in der Fehden beigelegt werden sollten. Hierzu kann ein jeder auf eine Fehde aufmerksam machen und vor der Gemeinschaft die Befehdeten auffordern diesen Streit beizulegen. Es gilt als Zeichen grossen Mutes und erzeugt Respekt, wenn darauf eingegangen wird. Die Menge der beigelegten Fehden ist ein Mass dafür, wie gut das kommende Jahr werden wird. In den grösseren Städten wird die Tradition Fehden beizulegen immer seltener begangen.

Sagen und Legenden

Der jüngere Bruder des Zweitgeborenen

Korn für Korn rieselte der Sand im Stundenglas des ersten Heerführers hinab. Jeden Morgen, zur selben Zeit, schob er den Stuhl an seinem Schreibtisch zurück und stellte sich an das offene Fenster um den Morgen zu grüssen und der aufgehenden Sonne seinen Respekt zu erweisen. Er hegte die vage Hoffnung, dass die Sonne im Gegenzug gleichwohl den Gefallen erwidern und seinen Tag segnen würde. Über Jahre hinweg begonnen sie die ersten Stunden gemeinsam und das Geschäft des Krieges lief ihm gut von Hand.

Doch wie es das Schicksal wollte sollte sich dies mit der Ankunft des jüngsten Sohnes aus der Familie von Trutz ändern. Geboren im Haus des Adels kennen es diese Kinder nicht anders, als das sich um sie herum alles fügt, wie es von Ihnen gewünscht wird. Dieser Junge hatte viel Gutes im Leben genossen. Es begann mit der besten Amme, die man im Land finden konnte, über die feinsten Kleider aus dem Süden und gipfelte wohl mit dem Versprechen seines Vaters seine Liebe frei wählen zu dürfen, denn nur die beiden älteren Söhne mussten eine reiche Mitgift heiraten. So wogte sein Leben dahin wie der Trutzer See, reich und voller Fisch, für ungeübte Segler beherrschbar, ohne jegliche Wildheit. Niemand konnte sagen was seinen Charakter so sehr verdarb, dass er glaubte über Untergebene gebieten zu können wie der Ganter über die Enten. Seine Hebamme sollte später sagen er wurde so geboren, voller Missgunst und Hass im Herzen, ohne die Freuden des Lebens annehmen zu können. Wäre er doch nur gleich ertränkt worden, wie so viele vor ihm.

Nun möchte ich Euch erzählen, was geschah als dieser unglückbringende Sohn am frühen Morgen in vollkommener Dunkelheit seinen Fuss auf die Schwelle der Kaserne setzte und seine Faust auf dem rauhen Holz der eisenbeschlagenen Tür ein ums andere Mal niedergehen lies.

Des Schlafes beraubt schlich der alte Heerführer zur Tür und wurde umgestossen, als die Tür aufgedrückt wurde und der junge Adlige an ihm vorbei rauschte. Der Heerführer folgte und erstattete Bericht, ohne den Sohn zufriedenstellen zu können. Jede Antwort zeitigte mehr Fragen und jede Frage, die neu gestellt wurde, entlarvte das Kind des Barons als fehlbar und in den Kriegskünsten ungeschult. Worte des Streits und der gegenseitigen Anschuldigung drangen an die Ohren der jungen Soldaten, die ihre Patrouille auf dem Vorhof drehten.

Der alte Heerführer hatte genug von den Vorschlägen, hätten sie doch nur das Leben guter Männer vergeudet. Er beachtete seinen Gast nicht weiter und öffnete die Fenster um durch zu atmen und wie jeden Tag die Sonne zu begrüssen. Hinter ihm kochte der Baronssohn vor Wut und zog seinen Dolch, um den Heerführer den Respekt zu lehren, den er verdient zu haben glaubte. Die Sonne war bereits aufgegangen und der Heerführer seufzte als er merkte, dass er es am heutigen Morgen versäumt hatte, den Gruss zu entbieten. Es schmerzte ihn so sehr als er seines Fehlers gewahr wurde, dass er das Eindringen des Dolches kaum noch bemerkte. Dann hauchte er sein Leben aus, während sein Mörder die Sonne grüsste.

Es kamen Jahre in denen wir Kampf um Kampf verloren, denn nicht jede Geschichte kann gut enden. Vor allem dann nicht, wenn ein solches Kind sein Unglück in die Welt getragen hat.

Der heilige Friedbert von Bidingen

Es waren damals seltsame Tage. Man erzählt sich die Tauben wären mit den Adlern gemeinsam am Himmel geflogen und hätten Mäuse auf den Feldern gejagt. Die Hunde wären ins Meer gesprungen um mit den Fischen um die Wette zu schwimmen und die Schnecken gruben sich tief in die Erde um fortan das Tageslicht zu meiden. In dieser Zeit geriet alles durcheinander. Es stürmte im Sommer, der Herbst war unerträglich heiss, die Bachblumen erblühten im Winter und verdorrten im Frühling.

Verzweiflung war der Wegbegleiter dieser Zeit und viele suchten ihr Glück an anderen Orten bis eines Morgens auf dem Marktplatz von Bidingen ein Mann in schlichten Leinenkleidern seine Stimme hob. Er sprach zu den Menschen. Sprach davon sich nicht in das Schicksal zu ergeben, an der Hoffnung festzuhalten und Mut in Ihren Herzen zu suchen. Die Menge der Bidinger atmete die Worte geradewegs tief in ihre Lungen. Ein Mädchen aus der Menge begann zu tanzen als sich der Gedanke erhob das Schicksal selbst abzulehnen und neu zu formen. Der Hufschmied des Dorfes hob das Kind in die Höhe als es auf den Mann in den Leinenkleidern deutete und rief: “Seid unser Ritter im armen Gewand. Ihr braucht ein Schwert! Ein Ritter braucht ein Schwert!”.

Die Menschen von Bidigen konnten diesem Gedanken nicht mehr entfliehen und jeder von Ihnen brachte etwas um dem Ritter ein Schwert schmieden zu können. So kamen Gabeln, Löffel, Gürtelschnallen, Gewandnadeln und allerlei anderes Kleinod zusammen und der Schmied Tat sein Werk. Die Menschen umringten ihn, während er das erste und letzte Schwert seines Lebens schuf. Gesegnet mit den Wünschen der Bidinger Bürger überreichten sie dem Mann, den wir heute als Friedbert von Bidingen kennen, dieses Schwert und jubelten ihm zu. Derart gerüstet zog er in das Landesinnere um den Quell des Übels an der Wurzel zu packen und es zu zerschlagen. Vier Monde sollte es dauern, bis er zurückkehren sollte. Gewandelt erlebte man ihn. Etwas hatte ihm die Stimme genommen, seine Haut war gealtert und die Augen trüb geworden. Das Schwert erhoben nickte er den Menschen still zu und gab es in die Obhut des Schmieds. Dann kehrte er Bidingen den Rücken und suchte die Einsamkeit. Die Bidinger blieben ratlos zurück und sollten nie erfahren was geschehen war, doch der Fluch über dem Land war gebannt. Noch heute können wir in der Mitte des Brunnens auf dem alten Marktplatz das Schwert sehen, welches die Bürger dort in Gedenken an Friedbert von Bidingen auf stellten. Desjenigen, der seine Stimme und Jugend gab, um alle anderen zu retten.

Noch heute singen in Bidingen die Mädchen am ersten Tag der Sonne im Juli in Gedenken an den Heiligen den Reim vom Ritt.

Und Friedbert machte den weiten Ritt,

Die Sternlein sprachen sie reisen mit.

Zum Wald, zum grausamen Wald.

Uns Friedbert kehrte nun nimmer zum Haus,

denn etwas brannte ihm die Äuglein aus.

Im Wald, im grausamen Wald.

Die Kikimora

Die Kikimora ein Wesen der Nacht. Es zieht über das Land und sucht die glücklichen und friedlichen Familien heim. Das alte Volksgedicht zeigt, wie man sich gegen sie schützen kann. Ein Hühnergott ist ein Stein, mit einem Loch darin. Dieses Loch darf nicht hinein gebohrt oder geschlagen werden, sondern der Stein muss so in der Natur gefunden werden. Hängt man den Stein an einem Band auf, schützt er das Haus vor der Kikimora. Er verhindert das die Menschen die sie sehen erblinden, Unglück über die Familie gebracht wird und andere schlimme Dinge passieren. Die Herkunft der Kikimora ist unbekannt, aber manche meinen sie stamme aus dem Sommerwald.

Wenn des Nachts der Wind verstummt,

ihre Augen unvermummt.

Wenn das Böse auf dem Boden scharrt,

und die Küchendiele knarrt.

Wenn Sie stetig ihre Fäden spinnt,

und jeglich Glück sofort zerrinnt.

Wenn es dir die Hühner stiehlt,

und mit jeder Hoffnung spielt.

Dann steht auf und lauf,

zum Hühnergott und häng ihn auf.

Wichtige Personen

Phillipp von Archenwall, Herzog von Archenwall und Trutz

Durch die unmittelbare Nähe zur Hautpstadt war die Beziehung von Phillipps Vater zum Kaiser Nepomuk sehr innig und freundschaftlich. Sein Tod ging auch Phillip selbst sehr nahe. Für Aufruhr sorgte Phillipp im Jahre 1005 n.d.E.. Zum einen entdeckte die Allgemeinheit die geheime Liebschaft zur damals verhassten Grafentocher Cecilia von Trutz, was sein Vater zu vertuschen versucht hatte. Zum anderen verfiel er in seinen eigenen Wäldern dem erwähnten Frauenstamm, was ihn völlig seines eigenen Geistes beraubte. Trotz dieser Umstände heiratete er im Geheimen Cecilia. Die Geschehnisse überschlugen sich zu der Zeit und das Volk verstand nicht alles. Anschliessend an die Ereignisse war sichtbar, dass es einen grossen Machtwechsel gab, einflussreiche Berater spurlos verschwanden und Phillipp einte Archenwall und Trutz unter seiner Ehe. Seit der Zeit erarbeitete sich der junge Graf zuerst grosses Ansehen und den Herzogstitel "von Archenwall und Trutz".


Durch die unmittelbare Nähe zur Hautpstadt war die Beziehung von Phillipps Vater zum Kaiser Nepomuk sehr innig und freundschaftlich. Sein Tod ging auch Phillip selbst sehr nahe. Für Aufruhr sorgte Phillipp als man die geheime Liebschaft zur damals so verhassten Grafentocher Cecilia von Trutz entdeckte, was von seinem Vater zu vertuschen versucht wurde.

Zur Freude seines Vaters kam er zu Sinnen und heiratete im Geheimen Cecilia. Die Geschehnisse überschlugen sich zu der Zeit und das Volk verstand nicht alles. Auf jeden Fall gab es einen grossen Machtwechsel, einflussreiche Berater verschwanden spurlos und Phillipp einte Archenwall und Trutz unter einem Banner. Seit der Zeit erarbeitete sich der junge Graf grosses Ansehen und den Herzogstitel.


Cecilia von Trutz, Gräfin von Trutz und Ehefrau von Philipp von Archenwall

Katharina von Trutz, Baronin von Allaman, die Kusine des Vaters von Cecilia von Trutz

Gustav von Trutz, Baron von Orhion, Bruder von Cecilia von Trutz