Dragonien

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Wappen von Dragonien

Die Eckdaten des Königreiches Dragonia

Grösse des Königreiches 125 Meilen mal 200 Meilen (etwa 25'000 km2)

Einwohnerzahl 40'000 Personen, steigend (Schätzung)

davon 95% Menschen

3% Elfen

2% Zwerge

Religion Drachenmythologie, Pekar, Vathris

Sprache Mittelländisch, jedoch wird auch eine alte überlieferte Sprache noch gesprochen, welche vor allem bei Riten verwendet wird

Wichtige Städte

  • Drachenhort (Hauptstadt) 8'500
  • Leukonia 3'500
  • Hallwyl 2'500
  • Rothenfels 2'000
  • Drachenfels 2'000
  • Goldenwald 1'500
  • Wegesend 1'000
  • Drachenklaue (Garnisonsstadt) 1'000
  • Minas Urlug (Elfenstadt) 1'200
  • Dumron Okosch (Zwergenbinge) 800

Militärische Stärke Stehendes Heer (meist in der Garnisonstadt Drachenklaue einquartiert):

300-400 Berittene (davon 50 Bogenschützen)

1'200-1'500 Soldaten (davon 200 Bogenschützen)

Jede Stadt pflegt rund 4-5% der Einwohner zum Schutz der Stadt und des umliegenden Gebietes auszubilden und aus zustatten. Zudem stellt jedes Dorf und jede Stadt etwa 1-2% der Einwohner in die Ausbildung zur Kriegerkaste ab (Kasernen in Drachenhort und Drachenklaue). Im Kriegsfall wird sich ein grosser Teil der Bevölkerung den Truppen anschliessend und die eigenen Städte, Dörfer und Höfe verteidigen.

Handel

Import: Nahrungsmittel, Gewürze, Behandeltes Holz, Stoffe und Garn, Pferde

Export: Erze und Metalle, Salz und andere Mineralien, Waffen und Werkzeuge, Pelze und Horn/Bein-Schnitzereien, Edelsteine


Das Königreich Dragonia für den eiligen Leser

Das Königreich Dragonia (oder vielfach auch Dragonien genannt), das Land der Drachen, liegt in der nördlichsten Region Cendaras, westlich des Fürstentums Grünenwald, östlich des Schattenbachtals und südlich der verhasten Barbarenlande, von welchen eine stete Gefahr für das Reich ausgeht. Dragonia ist ein grosses weites Hochgebirgstal, welches von zwei grossen Gebirgsflüssen durchflossen wird und von seinen hohen Bergen wahrlich umschlossen ist, auf denen während des gesamten Drachenlaufs über Schnee und Eis liegt. Ein markanter Berg in der Mitte des Talbeckens, drei grosse Hochmoore, dichte Steineichenwälder im Talgrund und scheinbar undurchdringliche bewaldete Bergrücken, gepaart mit massiven und vornehmlich oberhalb der Waldgrenze imposanten Felsformationen prägen die Konturen der Landschaft. Dragonia kennt eisige, harte und schneereiche Winter und einen sehr späten Frühling. Mildes Klima im Sommer und Herbst runden den Drachenlauf ab. Das Land ist an den einzelnen urbar gemachten Stellen durchaus fruchtbar, jedoch reicht die Ernte nicht für die Verpflegung der gesamten Bevölkerung; zumal die Winter sehr lange dauern können. Die Jagd auf Gross- und Kleinwild und der Import von Nahrungsmittel, vor allem von weiterverwertbaren Korn und Getreide, nimmt so in Dragonien einen hohen Stellenwert ein. Klare Bergbäche und zahlreiche Quellen versorgen die Dragonier mit dem bestem Frischwasser von ganz Cendara.

Die Bevölkerung von Dragonia ist für ihren Stolz und den eisernen Willen, zuweilen auch eine gewisse Sturheit, ihre Traditionentreue und Gastfreundlichkeit, ihren Fleiss und ihre Handwerkkunst bekannt. Die stetige Bedrohung aus dem Norden und den hinter den Drachenzinnen liegenden Barbarenlanden hat die Dragonier eng miteinander verbunden und man weiss um die Wichtigkeit eines jeden Einzelnen. Nicht umsonst lautet ein Passus aus dem Drachenloblied (Landeshymne): "…und es geh' niemand aus unserer Mitte verlor'n!" So ist Kriminalität in den Drachenlanden (ein weiterer Name für Dragonia) praktisch ein Fremdwort, da niemand demjenigen etwas zu leide tun will, dem er in der nächsten Schlacht vielleicht sein Leben anvertrauen muss. Seit nunmehr 30 Drachenläufen (Dragonisch für Jahre), nach der letzten grossen Schlacht am Pass Kashgar Peak, lebt das Dragonische Volk in Frieden und hat es durch den Handel mit den Geschenken der Berge (Erze, Mineralien wie Salz, Edelmetall, Edelsteinen) und der Jagd (Pelze) zu einigem Wohlstand gebracht. Ein Wohlstand, der keinen Mund in den eigenen Landen über die Winter hindurch mehr hungern lassen muss.

Die Bürger Dragonias glauben seit der Gründung des Königreiches durch den Kaiserdrachen Dragon (welcher den ersten Bewohnern Dragonias vor 1478 Jahren das Hochgebirgstal als Heimat anvertraute und die Überlieferung der Schöpfung überbrachte) an das Schöpfungsgleichnis des Urdrachens Seranor, des Urvaters aller Drachen und aller Schöpfung. Die Dragonische Zeitrechnung beschreibt derzeit den 1478. Drachenlauf n.D. (nach Gründing des Königreiches Dragonia - kurz n.D.) - welches nach Cendarischer Zeitrechnung zugleich das 998. Jahr n.P. (nach Pekar oder nach Renjads Erleuchtung durch Pekar - kurz n.P.). Regiert wird das Königreich Dragonia von König Learen I. von Dragonia, welcher die Geschicke des Landes von Burg Drachenhort in der Dragonischen Hauptstadt Drakona aus lenkt. Der König gilt zum einen als charismatischer Lenker seiner Untergebenen, welche ihm absolute Loyalität zollen und zum anderen als unnachgiebiger Oberbefehlshaber der Dragonischen Truppen. Auch als Kaufmann hat er sich während seiner bald 25 Jahren Regierungszeit einen Namen gemacht, da er es geschickt verstand, die Handelswege zwischen Dragionia und den umliegenden Ländern auszubauen und gute Verträge für das eigene Land und Volk zu schliessen. Entsprechend hat das Königreich Dragonia strenge Gesetze, welche vor allem dazu dienen, das Land zu einen und so dem Kollektiv mehr Macht geben als dem Einzelnen. Militärische Stärke, umsichtige Aristokraten und gemeinsam er- und gelebte Traditionen werden in Dragonia als Tugenden verehrt.

Das Königreich Dragonia näher betrachtet

Die Konturen der Dragonischen Landschaft

Das Königreich Dragonia misst über seine geographische Breite von 125 Meilen (= km) und einen geographische Länge von 200 Meilen, was etwa einer Fläche von 25'000 km2 entspricht. Es liegt im höchsten Norden des Kaiserreiches Cendara. Im Westen grenzt Dragonia die Schattenberge und das Schattenbachtal, im Süden an Weitenblick, im Südosten an Oberberg, im Westen gegen Grünenwald und im Norden gegen die düsteren Barbarenlande. Dragonia ist ein grosses weites Hochgebirgstal, welches von zwei grossen Gebirgsflüssen durchflossen wird, dem Drakir und dem Serafin (die sich in der Hauptstadt Drachhort vereinen), und von seinen hohen Bergen wahrlich umschlossen ist, auf denen während des gesamten Drachen-laufs über Schnee und Eis liegt. Ein markanter Berg in der Mitte des Talbeckens, drei grosse Hochmoore, dichte Steineichenwälder im Talgrund und scheinbar undurchdringliche bewaldete Bergrücken, gepaart mit massiven und vornehmlich oberhalb der Waldgrenze imposanten Felsformationen prägen die Konturen der Landschaft. Die Böden Dragonias sind an den einzelnen urbar gemachten Stellen durchaus fruchtbar, jedoch nehmen die grossen Wälder und die Hochmoore doch den meisten Teil der Talsohle ein. Aus den einzelnen Bergtälern und -furchen treten viele Bergbäche zu Tage, welche vom Schmelzwasser oder natürlichen Quellen der Berge (sowie kalt aus als heiss) genährt werden. Sie spenden Land und Leuten genügend bestes Trinkwasser.

Von Wind, Wetter und Kälte

In Grünenwald herrscht ein kühles, fast schon raues Klima, welches den Bewohnern lange eisige, harte und schneereiche Winter und einen sehr späten Frühling beschert. In den Wintermonden jedoch gefrieren die Seen im Dragonischen Talboden nie zu, da sie von warmen Quellen in den Mooren gespiesen werden. Einzig die Bergseen und Flüsse frieren während der kalten Jahreszeit zu erstahlen und dann in prächtigem blausilber-weiss. Tiefer Schnee bedeckt die Landschaft und lässt die Natur ruhen; die Strassen und Wege zwischen den grösseren Dörfern, Städten, Pässen und Klusen werden jedoch von der dort ansässigen Bevölkerung praktisch immer gang- und fahrbar gehalten, um so die Versorgung der entlegensten Bezirke des Reiches mit Nahrung, aber auch mit Waffen und wehrfähigen Truppen zu gewährleisten. Ein eisiger und trockener Wind zieht in dieser kalten Zeit durch die Wälder und lässt das alte und kräftige Gehölz einmal mehr den Naturgewalten trotzen. Erst im späten Frühling bringt die Sonne ein mildes Klima ins Land und lässt die Menschen die Felder bestellen und die Jagd sowie die Handwerksarbeit wieder in vollen Zügen aufnehmen. Das Auffrischen des Drachenatems, wie die Dragonier den warmen Wind aus dem Drachenthron-Gebirge im Südosten nennen, und der damit einsetzenden rapiden Schneeschmelze ist für die Bevölkerung Dragonias das Zeichen des Frühlingserwachens. Die Drachen - denen man den Sieg über die Kälte der Wintermonden zuschreibt, wird in dieser Frühlingszeit speziell gedacht und es wird jeweils ein grosses Danksagungsfest im Namen der Drachen abgehalten, an welchem ein Teil der im Winter nicht verzehrten Jagdbeute (jeweils rund ein Zehntel) den Drachen als Dank dargebracht. Die Böden werden durch die noch bestehenden Moore sehr schnell, von überflüssiger Feuchtigkeit entwässert, fruchtbar und über die Sommermonate stellt sich ein natürliches Gleichgewicht zwischen Regen und Sonnenschein ein - wobei gesagt werden muss, dass der Sommer in Dragonien nie wirklich heiss aber mit viel Sonnenschein gesegnet ist. Es wird auf den wenigen Feldern Getreide, Gemüse und Obst angebauen, aber auch vor allem sonnengetriebene Früchte wie Trauben werden angebaut, welche im Spätherbst zum berühmten "Dragonier" (Dragonischer Rotwein von blut-rubiner Farbe und Weissweiss, von mineralquell-ähnlicher Farbe) verarbeitet wird.

Erzählungen aus vergangenen Tagen

Das Königreich Dragonia, welches seit jeher dieses in sich natürlich abgeschottete Hochgebirgstal umfasste, wurde vor nunmehr 1478 Jahren von den ersten Bewohnern Dragonias das als neue Heimat begründet - der Sage und Überlieferung nach vom Schöpferdrachen Seranor höchstpersönlich anvertraut.

In sich geschlossen konnte sich über die Jahrhunderte hin ein Leben in steter Gemeinsamkeit und gegenseitiger Hilfe entwickeln; was angesichts der wilden Natur und des winterlich rauen Klimas durchaus eine Notwendigkeit darstellte. Dieses Zusammengehörigkeitsgefühl, was vor fast 1500 Drachenläufen mit dem Stammesdasein der ersten Bewohner Dragoniens begonnen hatte und sich während der ersten Barbarenkriege festigte, hatte sich auch mit der Gründung und Etablierung des Königreiches im Drachenlauf 319 n.D. nicht geändert, sondern wurde nun feudal und somit besser organisiert weitergeführt.

Das prosperierende Kleinod im Norden des Kontinents machte während der ersten rund fünfviertel Jahrhunderte, in der Epoche der frühen Stammeszeit, natürlich immer wieder andere Stämme oder angrenzende Gebiete auf sich aufmerksam und so kam es, dass über die Pässe im Norden und Westen oder durch die Klusen im Süden und Osten immer wieder Flüchtlinge, aber auch ganze Stämme ihr Glück in Dragonia suchten und dort auch sesshaft wurden. Jedoch muss in diesem Zusammenhang gesagt werden, dass derjenige, welcher sich nicht den Traditionen oder Bräuchen der Einheimischen anzupassen wusste, schnell wieder des Landes verwiesen wurde. Wer nicht zum Kollektiv beitragen konnte (was während den Barbarenkrigen unerlässlich war), galt als unwillkommener Schmarotzer und wurde als solcher auch verschrien. So mischte sich mit der Zeit langsam aber doch stetig die Bevölkerung Dragonias zu einer verschworenen Gemeinschaft zusammen, welche stets mit einem Auge gen Norden blickte in der Ahnung, das auch die Barbaren jenseits des Drachenzinnen-Gebirges sich an den Schmelztöpfen und den Jagdgründen Dragonias laben wollten… hier nimmt die Epoche der Barbarenkriege ihren Anfang.

Die erste grosse Schlacht, welche von Dragonischen Schreibern festgehalten wurde, datiert aus dem Jahre 127 n.D., als eine wilde Horde Barbaren (Überlieferungen sprechen von 50-60 mit Keulen und schartigen Klingen bewaffneten, unansehnlichen Hünen) marodierend in den Dörfern rund um das heutige Leukonia und Wegesend wüteten und kein Stein auf dem anderen liessen. Völlig überrascht von der bis dato noch unbekannten Gefahr aus dem Norden konnten andere Stämme - sehr spät da noch gänzlich unorganisiert - zu Hilfe eilen und den Aggressor schliesslich mit vereinter Kraft aber unter grossen Verlusten in die Knie zwingen. Diese Schlacht, welche als die "erste Schlacht" gilt, zeigte den Dragoniern ein erstes Mal schmerzhaft auf, dass nicht nur der harte Winter eine Gefahr darstellte und dass ihr Frevel gegenüber den Drachen immer noch keinesfalls gesühnt war.

Die Stammesfürsten beschlossen in der Folge eine in zeitlichen Abständen stattfindende Versammlung einzuberufen, an welchem die Stammesfürsten und -ältesten Rat darüber hielten, wie stark oder schwach es um das gemeinsame Land militärisch, aber auch landwirtschaftlich stehe. Der Anfang des geeinten Dragonia, dem Drachenlande, war gegeben. Weitere Übergriffe der Barbaren wurden durch ein schnelles Alarmsystem mit Höhenfeuern und schnellen Truppenverschiebungen auf gut befestigten Wegen in den nächsten Jahrzehnten jeweils im Keim erstickt. Im Zuge der militärischen Neuorganisation des Landes wurden die Dörfer mit Palisaden befestigt und Grenzfesten in der Nähe der Pässe und Klusen errichtet.

Aus den einfachen Ratsversammlungen, welche jeweils einem anderen der rund 50 Stämme Gastrechverlieh, wurden bald umfangreiche Zusammenkünfte, in welchen nicht nur die Führungspersönlichkeiten der Stämme zusammen kamen, sondern sich immer öfter auch zahlreiche Handwerker, Händler, Verantwortliche der ertragreichen Erz- und Edelmetall-Minen oder Hauptmänner aus den Grenzfesten einfanden, um mit ihresgleichen zu sprechen und Erfahrungen auszutauschen - begleitet von einem grossen Markt, einem Volksfest gleich. Diese Entwicklung hatte zur Folge, dass sich mit der Zeit - wohl ab dem Jahr 300 n.D. - die Ratsversammlungen immer beim grössten und einflussreichsten Stamm in der Mitte des Landes, am Zusammenfluss der beiden grossen Flüsse des Tals stattfanden. Einher mit dieser Entwicklung der geographischen Zentralisation, ging auch eine politische: Mit den Jahren kristallisierte sich heraus, dass es für das Land und die Leute einfacher wäre, man würde - wie dies in anderen Regionen rund um das Drachenland schon etabliert wurde - einen einzigen Regenten an der Spitze des Reiches haben, welcher jeweils in den Stämmen einen ihm unterstellten Stammesfürst als Ansprechpartner hatte. Der Regent sollte jedoch nicht ein primus inter pares bleiben, sondern mit einigen Rechten und Pflichten, wie z.B. oberster Befehlshaber der Truppen oder Repräsentant des Reiches gegen Aussen. Somit wurde im Drachenlauf 319 n.D. das Königreich Dragonia gegründet (wenn auch damals mit anderen Bezeichnungen, hat sich dieses zum heutigen Königreich entwickelt und etabliert). Die nachfolgenden Jahre gingen in die Geschichte ein als Epoche des jungen Dragonia.

Diese Epoche dauerte etwas mehr als 800 Drachenläufe und war geprägt von zahlreichen Schlachten gegen die Barbarenlande und der Annäherung an die anderen umliegenden Reiche und Landstriche, ehe sie von der Epoche des Königreiches Dragonia abgelöst wurde. Diese Epoche ist sehr eng mit der Geschichte des Kaiserreiches Cendara verknüpft:

In Cendara wurden erste strukturelle Schwächen wurden gegen Mitte des 7. Jahrhunderts (11. Jahrhundert nach Dragonischer Zeitrechnung) offenbar. Bis anhin gab es zwei verschiedenartige Gesellschaften: Völker, die aus den Anfängen des Kaiserreichs mit den damals üblichen militärischen Mitteln assimiliert wurden und die freien Landschaften, die sich einvernehmlich dem Reich angliederten. In den früh und mit militärischen Mitteln eingegliederten Ländern wuchs über die Jahrhunderte der Widerstand gegen die kaiserliche Herrschaft beziehungsweise die Herrschaft der Herren an sich, die das Land vom Kaiser erhielten. Trotz zahlreicher Versuche der rechtlichen Gleichstellung von Seiten des Kaiserreiches entstanden immer mehr Gruppierungen, welche die vollständige Unabhängigkeit von den Cendarischen Strutkturen forderten. Die Konflikte erreichten um das Jahr 672 n. P. (1152 n.D.) ihren Höhepunkt: Grosse Bevölkerungsgruppendes sog. "Zweiten Rings" erhoben sich. Wäre dies an sich noch zu bewältigen gewesen, nutzen aber Randregionen die Gelegenheit für Abspaltungen bzw. Einfälle ins Reich und in deren Kielwasser erhoben sich verbotene Kulte und bedrohten das Reich, wie beispielsweise derjenige um Raja, der Göttin des Chaos. Der Kaiser stand vor einer Krise: Würde er kein Verbündeten finden, geriet das Reich an den Rand der Auflösung. Der Kaiser wandte sich in seiner Not mitunter an den obersten Fürsten Dragonias und bat ihm um Hilfe, um seine Front im Norden zu verstärken. Das Reich Dragonia konnte schliesslich als Verbündete gewonnen werden, da die wirtschaftliche Verflechtung mit dem Kaiserreich machte eine Intervention für Dragonien unerlässlich - zu sehr war man auf der Seite Dragonias mittlerweile auf Nahrungsmittellieferungen aus dem umliegenden Reichen abhängig, welche bereits dem Kaiserreich angehörten..

Mit den Verbündeten konnte das Kaiserreich Cendara wieder Herr der Situation werden und erreichte eine erneute Befriedung der Gebiete durch den militärischen Druck und neugeschaffenen Rechten. Der oberste Dragonische Fürst erhielt in der Folge vom Kaiser die Königswürde zugesprochen und Dragonia wurde als Königreich ausgerufen. Der so ernannte erste Dragonische König, Friodan III. von Dragonien (ein Titel, der nur den König kleiden kann) schuf in den Folgejahren ein funktionierendes Feudalsystem mit Grafen als seine direkten Vasallen (und Freiherren als deren Unterstellten) und fügte diese mit den bereits bestehenden Herrschaftstrukturen zusammen.

Diese Epoche des Königreiches Dragonia dauert bis zum, heutigen Tage noch an. Die Erträge aus den Minen, aber auch aus der Handwerkkunst und der Verarbeitung der Jagdbeute haben Dragonia einen nicht zu verachtenden Wohlstand verschafft - wären da nicht die harten Winter und die drohenden Barbarenlande im Norden… wobei der Dragonier nur letzteres fürchet.

Die Bevölkerung Dragonias

Die Bevölkerung in Dragonia– sie nennen sich selbst, ob männlich oder weiblich "Dragonier" – ist ein einfaches Volk mit bodenständigen und vielen traditionellen Werten. Sie ist sehr drachenfürchtig und fast jedes Kind kennt die Schöpfungsgeschichte und weiss um die Ehre, dieses heilige und von den Drachen gelobte Land bewohnen und bebauen zu dürfen. Dragonier sind sehr stolz auf ihr Land und ihre Herkunft - sagen doch hergezogene, dass sie Dragonier seien und diesem Lande und dessen Bevölkerung immer zu Dienste seien. Und hieraus lässt sich eigentlich auch das wichtigste Charakteristikum eines Dragoniers herauslesen: Die Dragonier sind in sich geschlossen; sie treten nach aussen als ein Volk auf und sorgen sich immer um das Wohl des Ganzen. So gibt es auch keine Dragonier und Dragonierinnen, da alle einfach nur Dragonier sind.

Die stetige Bedrohung aus dem Norden und den hinter den Drachenzinnen liegenden Barbarenlanden hat die Dragonier eng miteinander verbunden und man weiss um die Wichtigkeit eines jeden Einzelnen. Nicht umsonst lautet ein Passus aus dem Drachenloblied (Landeshymne): "…und es geh' niemand aus unserer Mitte verlor'n!" So ist Kriminalität in Dragonia praktisch ein Fremdwort, da niemand demjenigen etwas zu leide tun will, dem er in der nächsten Schlacht vielleicht sein Leben anvertrauen muss. Sie können in dieser Denkart zuweilen sehr stur sein; jedoch keimt aus diesem Gedankengut auch der feste Wille eines Dragioniers, alles zu erreichen, was dem Land, den Seinen und so nicht zuletzt den Drachen und dem Schöpferdrachen Seranor selbst zu Gute kommt.

Die Bevölkerung von Dragonia ist aber auch für ihre Traditionentreue und ihre Gastfreundlichkeit, ihren Fleiss und ihre Handwerkkunst bekannt. Viele Traditionen - vor allem aber der rachenkult - hat sich über Jahrhunderte an erhalten und die Ritualplätze sind immer noch dieselben wir am ersten Tag der Zeitrechnung. Dragonier werden von klein auf in die Traditionen und Riten eingewiesen und lernen diese unverfälscht weiterzugeben. Fleiss und ihre Handwerkkunst entspringen dem Umstand, dass jeder Dragonier weiss, dass nur durch gute Ware einerseits der Drachen Ehre gewonnen werden kann und andererseits durch den Handel mit erstklassiger Ware - seien dies geschliffene Edelsteine, gefütterte Pelzumhänge oder aber auch kleinste Zahn- oder Knochenanhänger - gutes Geld für den Kauf von Nahrungsmittel für den nächsten Winter erstanden werden können. So wird in der Bevölkerung, wer nicht hart arbeitet, als nicht fähig nicht angesehen, seinen Platz im täglichen Leben im Drachenlande einzunehmen. Fleiss und Ehrgeiz werden mit Anerkennung belohnt.

Die Aristokratie wird vom einfachen Volk als Herren akzeptiert und man hat keine Probleme damit, diese zu versorgen, um sich im Gegenzug nicht mit den politischen Geschäften abgeben oder die militärischer Verteidigung des Landes oder des Landstriches organisieren zu müssen.

Die Kriegerkaste, die königlichen Truppen und Garnisonstruppen in den Grenzfesten geniessen in Dragonia einen sehr grossen Stellenwert und werden auf ihren Wegen sehr gerne unterwegs von der Bevölkerung verpflegt und verköstigt; dies nicht nur im Wissen, dass es genau diese wehrfähigen Männer und Frauen sind, die das Land zu verteidigen wissen und müssen, sondern auch der Tradition wegen.

Die Bevölkerung Dragonias kleidet sich meist in einfach geschnittene Gewänder aus Wollstoffen, immer irgendwo gesäumt oder verziert mit Pelz. Die rötliche Farbe und mit gelbem Faden oder in Adelskreisen Goldfaden eingewebte Königslilien (das Hoheitszeichen des Königreiches) sind sehr beliebt. Die Menschen geben wie in Grünenwald wenig Wert auf Moden und kleiden sich vorwiegend praktisch und bequem. Fellmützen und klassische Hauben sind bei Kopfbedeckungen vorwiegend.

Von Ackerbau, Werkstätten und Handel

Das Königreich Dragonia ist in ganz Cendara bekannt für seine Handwerkskunst, im Speziellen für seine Handelswaren, welche aus den eigenen Bergen und somit aus eigenen Metallen und Edelsteinen gefertigt werden - so z.B. Waffen, wie Schwerter, Schilde, Pfeil- und Lanzenspitzen und Hellebarden, aber auch feinste Geschmeide mit geschliffenen Edelsteinen oder Gold- und Silberschmuck. Des weiteren werden die Fabrikate aus Jagdbeute, wie Felle, Pelze, aber auch gefütterte Pelzmäntel und -Mützen gewinnbringend verkauft. Eingeführt werden vor allem Nahrungsmittel wie Korn und Getreide, welches dann vor Ort weiterverarbeitet wird; jedoch werden auch Nutztiere oder deren geräuchertes Fleisch importiert. Zudem stehen auch Gewürze, Stoffe und Garn zu den Importgütern Dragonias.

Durch die Entdeckung von grossen Salzvorkommen in den Bergen Dragonias und deren Abbau hat es das Königreich Dragonia in der letzten Jahrzehnten zu einem gewissen Wohlstand gebracht - ist doch Salz in den nördlichen Gefilden des Kaiserreiches Cendara eher Mangelware. In Dragonia sagt man, dass die Grünenwalder zwar Nahrung in Hülle und Fülle haben, jedoch alles Essen ohne Salz praktisch ordinär und identisch schmeckt - so wie es die Tiere essen… Schliesslich ist "Salz ist unter allen Edelsteinen, die uns die Erde schenkt, der Kostbarste".Dragonia und Grünenwald verbindet daher eine sehr starke Handelsbeziehung, die keine der beiden Seiten mehr missen möchte; baut doch jede Seite das an, was die andere braucht.

Im kleinen wird in Dragonia auch Ackerbau (vornehmlich Getriede und Korn, aber auch Gemüse- und Obstbau) betrieben, was jedoch nur Erträge bringt, die den wirklich allernötigsten täglichen Bedarf abdecken; auf die Viehzucht wird - mit Ausnahme einiger Hühner und der einten oder anderen Kuh, Ziege oder Schaf (für die tägliche Eier, Milch oder Wollproduktion) pro Hof - fast gänzlich verzichtet: Fleischerzeugnisse liefert die örtliche Jagd genug.

An den Südhängen der Drachenzinnen bauen die Dragonier seit je her Trauben an, die trotz des kurzen Sommers jeweils prächtig gedeihen - vor allem des schönen Wetters und der guten Erde wegen. Aus der Traubenernte entsteht dann nach der Kelterung der berühmte Dragonische Wein, der "Dragonier" (Dragonischer Rotwein von blut-rubiner Farbe und Weissweiss, von mineralquell-ähnlicher Farbe), welcher ausschliesslich zum Dragonischen Eigengebrauch im Land oder aber verschenkt wird, jedoch nicht verkauft oder exportiert wird.


Von Lanzen und Schwertern

Das Königreich Dragonia verfügt - natürlich vor allem wegen der steten Bedrohung aus dem Norden - eine der besten ausgerüsteten und ausgebildeten Armeen Cendaras. In einem praktisch permanenten Kriegszustand mit den Barbarenlanden lässt es in punkto Heer- und Truppenführung und -Ausbildung keine Nachlässigkeiten oder Fehler zu. Mit Waffen aus Metallen der eigenen Berge, gefertigt aus den eigenen Schmieden ist das stehende Heer Dragonias stets zum Kampfe bereit. Bei einer allzu grossen Bedrohung würden jedoch weit mehr Leute aus Dragonia zum Schwert und zum Schild oder zum Bogen greifen, wenn es darum geht, das geliebte Heimatland zu verteidigen. Der König Dragonias ist zugleich der Oberbefehlshaber seiner Dragonischen Truppen und die Grafen bzw. Freiherren deren Befehlshaber über die einzelnen Teile des Heeres.

Von Gemeinen und Adligen

Das Königreich Dragonia gibt sehr viel auf die Einhaltung aristokratischer Traditionen und Sitten, wie sie die Cendarer auch vielerorts gerne ausüben. So sind Prunkfeste zu Ehren der Drachen, Adelstourniere, jedoch nicht eigens reservierte Jagdgebiete, der Adligen mit reger Beteiligung von Gemeinen (welche sich für die Freiherrschaft oder die Grafschaft verdient gemacht haben) oft und gerne gesehen. An der Spitze des Adels steht in Dragonia der König; ihm direkt unterstellt (neben seinem Hofstaat) die Grafen, welche jeweils verschiedene Bezirke/Grafschaften Dragionias verwalten, welche wieder unterteilt in Freiherrschaften von Freiherren und ihren Verwaltern geführt werden.

Alle Adligen Dragonias erhielten ihren Adelstitel damals bei der Begründing des Königreiches verliehen - aus Stammesfürsten wurden Grafen und aus dem obersten Stammesfürst der König. An der Art, wie die Stammesfürsten, deren Vertraute oder schliesslich der oberste Stammesfürst (resp. nun die Grafen , die Freiherren und der König) ihren Titel weitergaben änderte sich nicht - einzig die Bezeichnung wurde an das Cendarische Adelssystem angepasst - demnach kann durchaus von Dragonischem Geburtsadel gesprochen werden. Adelstitel werden somit nur in Notsituationen vergeben; wenn ein Adliger keine männlichen Nachkommen (hierbei zählen auch die Angetrauten ihrer Töchter) hat resp. frühzeitig stirbt - nur dann, kann ein Adelstitel auf eine männliche Person übergehen, welche von Grafen und schliesslich vom König als würdig und fähig erachtet wird. Der Umstand, dass der Adelstitel in Dragonia von männlichen Nachkommen und Vermählten der Töchter getragen wird, hat eine tiefe Tradition, gegen die sich niemand zur Wehr setzt.

Die Aristokratie wird vom einfachen Volk als Herren akzeptiert und man hat keine Probleme damit, diese zu versorgen, um sich im Gegenzug nicht mit den politischen Geschäften abgeben oder die militärischer Verteidigung des Landes oder des Landstriches organisieren zu müssen.

Von Gesetzen und Erlassen

Die Gesetze in Dragonia sind streng, vor allem was der Umgang mit den Schätzen der Natur, was z.B. die Erträge aus Bergausbeute, zu schlagendes Holz oder die Jagdbeute betrifft. Frevel gegen diese festgesetzten Zahlen und Mengen wird drakonisch betraft und falls nicht mit dem Tod im Hungerturm mit dem der Verbannung aus dem Königreich geahndet.

Recht spricht der jeweilige Freiherr in seiner Baronie resp. in seiner Freiherrschaft, in dessen Familie der zuständige Graf, dem er unterstellt ist - und über diesen schliesslich der König selbst.

Von Göttern und Geweihten

Dragonien war und ist seit je her geprägt von den Sagen über die Drachen, die im Gebirge leben sollen. Nur selten sieht man sie, heilig sind sie den Bewohnern dennoch meist unbekannt - was man weiss, weiss man nur von Sagen und Legenden von altforderen Tagen. Nebst diesen heiligen Drachen gibt es aber auch eine Mehrzahl von Göttern und Geistern, die je nach Ort und Wunsch als verschieden wichtig gewertet werden.

Die Welt ist im Dragonischen Bild eine Scheibe, die in einer Glaskugel, auch Sinterra genannt, genau in der Mitte durchgeht. Diese Glaskugel wird von magischen Kräften im Zentrum des Kosmos gehalten, in dem sich nebst Sinterra auch Sonne (das ewige Drachenfeuer), Mond (das wache Auge Thyracors) und Sterne (die Karfunkelsteine aller Drachen) befinden. Der Kosmos dreht sich hier um Sinterra, wobei - ebenfalls durch höhere Magie - die Sonne, der Mond und alle Sterne mitdrehen. Laut Dragonischer Weltentstehungsgeschichte ist Sinterra eines der Augen des Urdrachens Seranor, des Urvaters aller Drachen und aller Schöpfung, da dieser seit Anbeginn der Zeit immer in diesem Kosmos lebte und vereinsamte, weswegen er eines seiner Augen gab. Bald aber merkte er, dass auch diese grosse Tat immer noch keine Abwechslung oder neues Leben in den Kosmos brachte. Also opferte er auch eine seiner Klauen, aus denen er Berg und Stein formte. Aus feinem Haar, das an seinen Schuppen wuchs, wurden die Steppen und Pflanzen, aus groben Borsten die Wälder, und aus seinen Tränen die Meere; sein Speichel wurde zu Flüssen und Seen. Doch nun hatte er zwar eine wunderschöne Scheibe, auf der Gras wuchs und Wälder gediehen, allerdings war er nach wie vor alleine. So schuf er als erstes Lebewesen die Drachen, die aus seinem Feuerodem und seinen Schuppen entstanden, und liess sie auf Sinterra leben. Nun war Seranor glücklich. Natürlich war er selbst zu gross, um auf dieser Welt Platz zu nehmen, doch er konnte mit seinen Kindern kommunizieren; er konnte ihnen beim Wachsen, Lernen und Gedeihen zuschauen, und das allein machteihn glücklich und erhaben.

Eines Tages erhob einer seiner prächtigsten Jungdrachen, der Kaiserdrache Thyracor, das Wort. "Vater", sprach er, "sag mir doch: Diese Welt ist so wunderbar und wir haben sie ganz für uns alleine. Doch es wird einsam und langweilig, wenn man stets nur die der eigenen Rasse sieht, und die Welt ist gross genug, damit auch anderen Wesen dies Glück zu Teil werden sollte!" Seranor überlegte sehr lange, ob er diesem Vorschlag beipflichten wollte - denn man muss wissen, Seranor war alt und sehr weise und sicherlich erkannte er Vorteil und Nachteil einer neuen Schöpfung. Einige Zeit später antwortete er seinem Jungen, er möge doch selbst einigen Wesen das Leben schenken. So schuf Darador die Tiere.

Und auch dies währte eine gute Zeit lang, doch dann erhob der edle Feuerdrache Thyracor, mittlerweile ein Drache dritter Generation und Kind von Darador, sein Wort an Seranor. "Grossvater", sagte er, "sag mir doch, diese Welt ist so wunderbar, und wir haben sie mit den Tieren zusammen. Doch wird es träge und unsere Gedanken kreisen nur noch, wenn wir Niemanden haben, mit dem wir kommunizieren können, wie wir es mit Dir tun!" Auch darüber machte sich Seranor lange Gedanken und auch darauf antwortete er. "Nun Thyracor, ich gebe Dir Recht. Lasse Wesen entstehen, mit denen Ihr sprechen könnt, wie Ihr es untereinander tut!" Natürlich war dies ein gewagtes Unterfangen und Drachen gleichgestellte Wesen zu erschaffen konnte keiner ausser dem Urdrachen. Jedoch Wesen, deren Intelligenz höher als die der Tiere war, dies vermochte Thyracor selbst, und so schuf er den Menschen.

Doch der Mensch war im Charakter den Feuerdrachen, zu denen Thyracor gehörte, zu ähnlich, ohne aber mit ihnen Loyalität und Respekt zu teilen. Stattdessen fingen die Menschen an, die Drachen zu beneiden und nach deren Macht zu trachten und bald fingen sie an, gegen die Drachen Kriege zu führen. Zuerst verloren sie, doch sie bauten immer mächtigere Waffen, bis Seranor, der nunmehr zu viele seiner Kinder verloren hatte, eines Tages genug davon gesehen und keine Hoffnung auf eine friedliche Lösung hatte. Wütend brüllte er, dass es blitzte und laut donnerte und seine Trauer liess es ein Jahr lang regnen. Dann brach die Erde auf, und viele Menschen stürzten in die tiefen Spalten Sinterras. Einige wenige aber, die sich immer schon gegen den Krieg gegen die Drachen ausgesprochen hatten, wurden von Seranor verschont, unter der Bedingung, dass sie die Unterwelt zuschütten sollten und nur einen kleinen Durchgang lassen sollten, den sie auf ewig bewachen sollten.

Die Drachen ihrerseits waren nur noch wenige, und sie hielten sich von da an vornehmlich in den Bergen auf - einer Gegend, die der Mensch bis heute nicht zu besiedeln wagte. Nur selten zeigten sie sich von da an noch, doch wenn die Menschen sie sahen, jubelten sie, denn sie hatten begriffen, dass sie niemals über den Drachen, sondern auf ewig in ihrer Schuld stehen würden. Nicht nur, weil die Drachen sie geschaffen hatten, sondern auch deshalb, weil sie von ewiger Folter in der Unterwelt verschont blieben, wo nur Hass, Zorn, Neid und ewige Verdammnis regieren. Die Drachen wussten natürlich, dass die Menschen alleine nicht überleben würden, doch waren sie aufgrund der Niedertracht der Menschen - welche ihnen während der Kriege so vieler Jahren zuteil wurde - zu verletzt und traurig, um immer für sie da zu sein. Um dennoch den Menschen zu helfen, schickten sie Geister in die Umgebung der Menschen - geformt aus dem Atem aller noch existierenden Drachen. So kamen Geister in die Wälder, die Seen und Flüsse, die Berge und einfach überall hin, wo sie gebraucht wurden und halfen den Menschen. Selten fiel ein Geist in die Seele eines Neugeborenen. Diese Drachenseelen, wie man sie nennt, wurden immer zu ausgesprochen beliebten, gelobten Menschen, die den Ländern Gutes taten.

Durch die weite Entfernung Dragonias zu Hundertbrück, ist der Glaube in den Drachenlanden der Cendarische Gott Pekar praktisch gar nicht vorhanden und dies vor allem aus zwei Gründen: Einerseits ist der Glaube an die Drachenschöpfung in den Dragoniern zu gross und andererseits hat der Gott Pekar den Dragoniern bis jetzt weder geholfen noch hat er sich irgendwie offenbart. Missionierungsversuche durch Pekariten blieben bislang ohne Erfolg. Die Einflüsse von Vathris und der Kirche Karem sind in Grünenwald schon eher spürbar - zum einen ist das Schattenbachtal sehr nah und man weiss zum anderen, für was die Kirche Karem steht und kennt die Geschichte von Vathris, Lord Sinfath I. und dem Sinfathissar. Es gibt durchaus Dragonier, die zu Vathris beten - immer mit der Bitte, das im Norden herrschende Chaos in den Barbarenlanden einzudämmen oder zumindest Dragonia vor deren Hass und Missgunst, aber auch vor deren Überfällen zu schützen.

In der Freiherrschaft Hallwyl wird derzeit an einer Kirche zu Ehren Vathris gebaut.

Von aktuellem Zeitgeschehen

Der Dragonische König ist derzeit altersbedingt schwer krank und es scheint, als ob sein Übergang in den ewigen Hallen des Drachenpalastes nicht mehr aufzuhalten ist. Der König hat in einem Schreiben festgelegt, dass Graf Wolfgang von Rothenfels die Geschicke des Landes in der Aussenpolitik bis auf weiteres übernehmen solle, was dieser danken und ehrfurchtsvoll annahm. So führt ihn nun seinen Weg als eine der ersten Amtshandlungen an den Ort der Kaiserwahl, wo er als Kurfürst den neuen Kaiser Cendaras wählen soll.

Dir Dragonier bereiten sich derzeit auf einen sehr schweren Winter vor, da die Ernte gerade genügend Ertrag brachte - aber nicht mehr und nicht weniger - und so sehr sparsam mit der Nahrung umgegangen werden muss. Doch dies ist nicht die einzige Sorge der Dragonischen Bevölkerung zur Zeit: Späher berichten von erhöhter Aktivität in den Barbarenlanden und es scheint, als stünde ein neuerlicher Angriff aus dem Norden bevor… und als ob dies nicht genug Unheil wäre, wurde unlängst kund, dass von Westen her wegen Unruhen im Nordland ein Einfall von Nordmännern als wahrscheinlich eingestuft werden muss.

…und so harren die Dragonier einmal mehr der Dinge, die da kommen mögen…