Freyr: Unterschied zwischen den Versionen

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* Beburtsname: Robath vom Freudenberg
* Beburtsname: Robath vom Freudenberg
* Alter: ca. 30
* Alter: ca. 30
* Geburtsort: unbekannt
* Geburtsort: Unbekannt
* Klasse: Mensch, verstossener Novize, Wanderer/Einsiedler, Weinbauer
* Klasse: Mensch, verstossener Novize, Wanderer/Einsiedler, Weinbauer
* Waffen: Speer, Schild, Sichel
* Waffen: Speer, Schild, Sichel
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==Klosterschule==
==Klosterschule==
Als Jüngling kam Robath ins Kloster. Nur an wenige lose Fetzen an Erinnerungen kann er sich an die Zeit davor Erinnern. Die Klosterschule war streng, ja sehr streng. Robath musste seit Kindesbeinen an täglich harte Arbeit verrichten und das viele Knien, um Ehrfurcht zu erweisen, schmerzte seinen Körper. Weil sich das Kloster in einer unsicheren Gegend befindet, mussten die Bewohner des Klosters ihr Heim immer Mal wieder gegen Angriffe von Marodierenden Truppen verteidigen. Robath lernte Nahkampf und Speerkampf, ist aber sicher kein Krieger. Immerhin lernte er auch lesen und schreiben. Die Kloster Bibliothek beherbergte zwei Bücher über Pilze, Heilpflanzen und Botanik allgemein. Diese faszinierten ihn dermassen, dass dies sein Zufluchtsort wurde. Er widmete, wenn immer möglich, seine Aufmerksamkeit der Botanik. In den Augen der Nonnen zu oft, da er oft abgelenkt und unkonzentriert schien.
Als Jüngling kam Robath ins Kloster. Nur wenige lose Fetzen an Erinnerungen hat er von seiner Zeit davor. Die Klosterschule war streng, ja sehr streng. Robath musste seit Kindesbeinen an täglich harte Arbeit verrichten und das viele Knien, um Ehrfurcht zu erweisen, schmerzte seinen Körper. Weil sich das Kloster in einer unsicheren und umkämpften Gegend befindet, mussten die Bewohner des Klosters ihr Heim immer Mal wieder gegen Angriffe durch marodierende Truppen verteidigen. Robath lernte Nahkampf und Speerkampf, ist aber kein Krieger. Immerhin lernte er auch lesen und schreiben. Die Kloster Bibliothek beherbergte auch zwei Bücher über Pilze, Heilpflanzen und Botanik im Allgemeinen. Diese faszinierten ihn dermassen, dass dies sein Zufluchtsort wurde. Er widmete, wenn immer möglich, seine Aufmerksamkeit der Botanik - in den Augen der Nonnen zu oft, da er abgelenkt und unkonzentriert wirkte. Dies zog einige Konsequenzen nach sich und Robarth musste sich fügen.
Als er älter wurde fing er an unangenehme Fragen zu stellen und gewisse Dogmen zu hinterfragen. Das kam nicht gut an. Als erste Reaktion folgten harte Strafen. Danach «verdonnerten» sie Robath zur Fronarbeit auf der Aue und dem Forst. Für ihn war das keine Strafe, sondern ein wahrer Segen. Im Kontakt mit Pflanzen, Kräutern, Pilzen und Bäumen fühlte er sich das erste Mal frei. Die anderen Novizen grenzten ihn zusehends aus und er wurde zum Ziel vieler Streiche. Einer der Novizen kam mit dem Übernamen «Freyr» auf, worauf hin alle ihn abschätzig mit dem Namen als Freyr beschimpfen und es ihm auch nachriefen. Robath war zuerst über diese konstanten Beleidigungen stark gekränkt, doch gefiel ihm der Name Freyr eigentlich doch sehr.
Als er älter wurde fing er an unangenehme Fragen zu stellen und gewisse Dogmen zu hinterfragen. Das kam nicht gut an. Als erste Reaktion folgten harte Strafen. Danach «verdonnerten» die Äbtin Robath zur Fronarbeit auf der Aue und in dem Forst. Für ihn war das aber keine Strafe, nein viel mehr ein wahrer Segen. Im Kontakt mit Pflanzen, Kräutern, Pilzen und Bäumen fühlte er sich das erste Mal frei. Die anderen Novizen grenzten ihn zusehends aus und er wurde zum Ziel vieler Streiche. Einer der Novizen kam mit dem Übernamen «Freyr» auf, worauf hin alle ihn abschätzig mit diesem Namen als Freyr beschimpfen und es ihm auch oft nachriefen. Robath war über diese konstanten Beleidigungen stark gekränkt, doch gefiel ihm der Name Freyr eigentlich doch sehr.
 
===Freyrs Geburt===
So kam es, dass er eines Morgens sich mit erhobenem Haupte als Freyr vorstellte. Die anderen Lachten übertrieben laut heraus und versuchten angestrengt ihn auszulachen. Viele Beleidigungen fielen. Doch Freyr hatte in der Letzten Nacht nicht nur einfach seinen Namen geändert, nein, er wurde neugeboren. In den kommenden Monaten las er jegliche Schrift in der Bibliothek, sammelte jegliches Wissen und machte von den für ihn wichtigsten Dingen eine Abschrift. Dies fiel gar nicht wirklich auf, da er ja schon immer oft in der Bibliothek war. Doch er begann wieder sehr unangenehme Fragen zu stellen und ständig die Widersprüche aufzuzeigen.
So kam es, dass er eines Morgens sich mit erhobenem Haupte als Freyr vorstellte. Die anderen Lachten übertrieben laut heraus und versuchten angestrengt ihn auszulachen. Viele Beleidigungen fielen. Doch Freyr hatte in der Letzten Nacht nicht nur einfach seinen Namen geändert, nein, er wurde neugeboren. In den kommenden Monaten las er jegliche Schrift in der Bibliothek, sammelte jegliches Wissen und machte von den für ihn wichtigsten Dingen eine Abschrift. Dies fiel gar nicht wirklich auf, da er ja schon immer oft in der Bibliothek war. Doch er begann wieder sehr unangenehme Fragen zu stellen und ständig die Widersprüche aufzuzeigen.
Wenig später wurde er aus dem Kloster verbannt und musste dabei ein Schweige Gelübde ablegen.
Es kam wie es kommen musste, Robarth vom Freudenberg jetz auch von der Äbtin Freyr genannt, erhielt die ultimative Strafe und wurde er aus dem Orden verbannt. Er musste ein Schweigegelübde ablegen und die Kordel der Schande tragen.


==Wanderjahre==
==Wanderjahre==
Freyr hatte kaum eigenes Materielles. Er durfte seinen Speer und die eigene Sichel vom Kloster mitnehmen und erhielt drei Münzen und 15 Peitschenhiebe als Fersengeld.
Freyr hatte kaum eigenes Materielles. Er durfte seinen Speer und die eigene Sichel vom Kloster mitnehmen und erhielt drei Münzen und 15 Peitschenhiebe als Fersengeld.
«Nur weit weg!», dachte sich Freyr und schlug sich irgendwie durch. Auf seinem Weg klopfte er an viele Türen, doch kaum einer bot ihm Lohnarbeit oder Obdach. Keiner der Bauern wollte seine Unterwerfung annehmen und ihm ein Heim bieten. Hie und da durfte er in einer Scheune oder einem zusammengefallenen Schuppen übernachten. Bei Aussaat und Ernte konnte er meist irgendwie genug Münzen zusammensparen, dass es irgendwie reichte. Wenn der Bauer unfreundlich ihm die Türe in die Nase schlug, konnte es auch vorkommen, dass etwas Gemüse aus dem Garten oder Würste aus dem Keller verschwanden.
«Nur weit weg!», dachte sich Freyr und schlug sich irgendwie durch. Auf seinem Weg klopfte er an viele Türen, doch kaum einer bot ihm Lohnarbeit oder Obdach. Keiner der Bauern wollte seine Unterwerfung annehmen und ihm ein Heim bieten. Hie und da durfte er in einer Scheune oder einem zusammengefallenen Schuppen übernachten. Bei Aussaat und Ernte konnte er meist irgendwie genug Münzen zusammensparen, dass es irgendwie reichte. Wenn der Bauer unfreundlich ihm die Türe in die Nase schlug, konnte es auch vorkommen, dass etwas Gemüse aus dem Garten oder Würste aus dem Keller verschwanden.
Inndieser Zeit ergab es sich auch, dass er ein vollwertiger Teil des Bundes der Organismus wurde. 7 Regenfrösche schmücken seinen Weg.


==Bärenberg==
==Bärenberg==
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Über drei Jahren tüftelte und verfeinerte Freyr seine Rezepturen, bis er selbst langsam zufrieden war mit seinen Produkten.
Über drei Jahren tüftelte und verfeinerte Freyr seine Rezepturen, bis er selbst langsam zufrieden war mit seinen Produkten.


==Eine ungeahnte Wendung==
==Eine verhängnisvolle Begegnung==
Herrin Valeska und ihr Ritter Miroslav wurden auf ihrer Reise zu ihrem Weinhändler aufgehalten und es wurde Nacht bevor sie ihr angestrebtes Lager erreichten. Sie sahen Licht in der Ruine auf dem Bärenberg und entschieden sich, dort ihr Glück zu versuchen dort ein Nachtlager zu errichten und vielleicht noch etwas Essen und im besten Fall auch ein Kelch Wein zu bekommen.
Herrin Valeska und ihr Ritter Miroslav wurden auf ihrer Reise zu ihrem Weinhändler aufgehalten und es wurde Nacht bevor sie ihr angestrebtes Lager erreichten. Sie sahen Licht in der Ruine auf dem Bärenberg und entschieden sich, dort ihr Glück zu versuchen dort ein Nachtlager zu errichten und vielleicht noch etwas Essen und im besten Fall auch ein Kelch Wein zu bekommen.
In der Ruine auf dem Bärenberg treffen sie auf Freyr, der sie freundlich und unbewaffnet empfängt und ihnen sogleich Wein anbietet. Auch bemerkt Miroslavs knurrender Magen den herrlichen Duft eines schmorenden Eintopfs in dem stark rauchenden Feuer. Freyr hatte in einer Schale Kräuter verbrannt, die Reinigen sollen und böses Fernhalten. Die Verwunderung bei Miroslav kam aber erst wirklich auch, als auf einmal Schritte zu hören sind. Hatte Freyr doch mehrfach zugesichert, allein zu sein und keine Gäste zu erwarten. «Wer da?», Miroslav zitterten die Knie, doch der Griff am Schwert war stark und unbändig, seine Stimme klang sehr kräftig. Seine Sinne waren messerscharf und er auf alles gefasst. Hatten die Kräuter damit zu tun? Möglich, doch über solche unwichtigen Dinge dachte Miroslav in diesem Moment nicht – er war vollkommen fokussiert.
In der Ruine auf dem Bärenberg treffen sie auf Freyr, der sie freundlich und unbewaffnet empfängt und ihnen sogleich Wein anbietet. Auch bemerkt Miroslavs knurrender Magen den herrlichen Duft eines schmorenden Eintopfs in dem stark rauchenden Feuer. Freyr hatte in einer Schale Kräuter verbrannt, die Reinigen sollen und böses Fernhalten. Die Verwunderung bei Miroslav kam aber erst wirklich auch, als auf einmal Schritte zu hören sind. Hatte Freyr doch mehrfach zugesichert, allein zu sein und keine Gäste zu erwarten. «Wer da?», Miroslav zitterten die Knie, doch der Griff am Schwert war stark und unbändig, seine Stimme klang sehr kräftig. Seine Sinne waren messerscharf und er auf alles gefasst. Hatten die Kräuter damit zu tun? Möglich, doch über solche unwichtigen Dinge dachte Miroslav in diesem Moment nicht – er war vollkommen fokussiert.
Die Geräusche wurden lauter. Freyr dachte sich, «die Geräusche deuten auf einen Ritter, welcher den alten Nord-Eingang zur Ruine hochkommt». Während die Herrin Valeska sich genüsslich am Wein erfreute, schritt Miroslav instinktiv Richtung Nord-Eingang, genau an die Stelle in der Ruine, welche ihm den besten Schutz und zugleich die beste Kampfposition bot. Eine Rüstung blitze im Kerzenlicht auf und darin steckte einer der Söhne des Grafen von Luchsbach, welcher die Bestellung der letzten Flasche Bären Blut persönlich Abholen kam. Natürlich im Schutze der Dunkelheit, damit das Volk nicht Gerüchte über ihn streue.
Die Geräusche wurden lauter. Freyr dachte sich, «die Geräusche deuten auf einen Ritter, welcher den alten Nord-Eingang zur Ruine hochkommt». Während die Herrin Valeska sich genüsslich am Wein erfreute, schritt Miroslav instinktiv Richtung Nord-Eingang, genau an die Stelle in der Ruine, welche ihm den besten Schutz und zugleich die beste Kampfposition bot. Eine Rüstung blitze im Kerzenlicht auf. Darin steckte einer der Söhne des Grafen von Luchsbach. Er kam den steilen Weg herauf, um die Bestellung der letzten Flaschen Bären Blut persönlich abzubholen. Natürlich im Schutze der Dunkelheit, das Volk soll janicht Gerüchte über ihn streuen.
Es entwickelte sich zu einem spannenden Abend, alle assen gemeinsam an einem Tisch und tranken einige der Flaschen aus Freyrs Felsenkeller. Freyr lernte an diesem Abend auch einige Geschichten rund um die heilige Irmel kennen, welche ihn nun fortan regelmässig in seinen Träumen besuchen wird. Die Herrin Valeska wart sehr angetan von Freyrs Künsten als Weinbauer, Koch und Gastgeber, Geschichtenerzähler - die Musik von Freyr würde sie nicht als Künste betiteln, es war eher ein Ertragen, doch mit genug Wein war es dennoch amüsant. Also beschloss sie, Freyr in ihre Entourage zu berufen. Der Graf von Luchsenbach stimmte nach langem hin und her zähneknirschend doch nach und nahm den Tausch von einem Drittel der eben eingefahrenen Weinernte als Ablösung an.
Es entwickelte sich zu einem spannenden Abend, alle assen gemeinsam an einem Tisch und teilten einige der Flaschen aus Freyrs Felsenkeller. Freyr lernte an diesem Abend auch einige Geschichten rund um die heilige Irmel kennen, welche ihn nun fortan regelmässig in seinen Träumen besuchen wird. Die Herrin Valeska wart sehr angetan von Freyrs Künsten als Weinbauer, Koch und Gastgeber, Geschichtenerzähler - die Musik von Freyr würde sie nicht als Künste betiteln, es war eher ein Ertragen, doch mit genug Wein war es dennoch amüsant. Also beschloss sie, Freyr in ihre Entourage zu berufen. Des Grafenssohn war auf der Suche nach einem Lehrmeister und fand diesen in Ritter Miroslav.
Der Graf von Luchsenbach gab nach langem hin und her zähneknirschend doch nach und nahm den Tausch von einem Drittel der eben eingefahrenen Weinernte als Ablösung für Freyr an. Auch weilner froh war, seinen Sohn versorgt zu sehen und die Verführungskünste der Herrin Valeska tatan noch ihr übriges.
Nun zieht Freyr wieder umher, doch nicht mehr alleine.
Nun zieht Freyr wieder umher, doch nicht mehr alleine.
==Der Nachtwanderer==
''Unser Leben gleicht der Reise
eines Wandrers in der Nacht.
Jeder hat in seinem Gleise,
etwas das ihm Kummer macht.
Aber unerwartet schwindet
vor uns Nacht und Dunkelheit,
und der Schwerbedrückte findet
Linderung in seinem Leid.
Daram laßt uns weitergehen,
weichet nicht verzagt zurück!
Dort in jenen fernen Höhen
wartet unser noch ein Glück.
Mutig, mutig, liebe Brüder,
gebt die bangen Sorgen auf:
morgen geht die Sonne wieder
freundlich an dem Himmel auf.''
In helvetischen Landen auch bekannt als Beresinalied.

Version vom 26. Oktober 2020, 20:12 Uhr

  • Rufname: Freyr
  • Beburtsname: Robath vom Freudenberg
  • Alter: ca. 30
  • Geburtsort: Unbekannt
  • Klasse: Mensch, verstossener Novize, Wanderer/Einsiedler, Weinbauer
  • Waffen: Speer, Schild, Sichel
  • Ausbildung: Klosterschule, Bücher, Selbstversorger


Klosterschule

Als Jüngling kam Robath ins Kloster. Nur wenige lose Fetzen an Erinnerungen hat er von seiner Zeit davor. Die Klosterschule war streng, ja sehr streng. Robath musste seit Kindesbeinen an täglich harte Arbeit verrichten und das viele Knien, um Ehrfurcht zu erweisen, schmerzte seinen Körper. Weil sich das Kloster in einer unsicheren und umkämpften Gegend befindet, mussten die Bewohner des Klosters ihr Heim immer Mal wieder gegen Angriffe durch marodierende Truppen verteidigen. Robath lernte Nahkampf und Speerkampf, ist aber kein Krieger. Immerhin lernte er auch lesen und schreiben. Die Kloster Bibliothek beherbergte auch zwei Bücher über Pilze, Heilpflanzen und Botanik im Allgemeinen. Diese faszinierten ihn dermassen, dass dies sein Zufluchtsort wurde. Er widmete, wenn immer möglich, seine Aufmerksamkeit der Botanik - in den Augen der Nonnen zu oft, da er abgelenkt und unkonzentriert wirkte. Dies zog einige Konsequenzen nach sich und Robarth musste sich fügen. Als er älter wurde fing er an unangenehme Fragen zu stellen und gewisse Dogmen zu hinterfragen. Das kam nicht gut an. Als erste Reaktion folgten harte Strafen. Danach «verdonnerten» die Äbtin Robath zur Fronarbeit auf der Aue und in dem Forst. Für ihn war das aber keine Strafe, nein viel mehr ein wahrer Segen. Im Kontakt mit Pflanzen, Kräutern, Pilzen und Bäumen fühlte er sich das erste Mal frei. Die anderen Novizen grenzten ihn zusehends aus und er wurde zum Ziel vieler Streiche. Einer der Novizen kam mit dem Übernamen «Freyr» auf, worauf hin alle ihn abschätzig mit diesem Namen als Freyr beschimpfen und es ihm auch oft nachriefen. Robath war über diese konstanten Beleidigungen stark gekränkt, doch gefiel ihm der Name Freyr eigentlich doch sehr.

Freyrs Geburt

So kam es, dass er eines Morgens sich mit erhobenem Haupte als Freyr vorstellte. Die anderen Lachten übertrieben laut heraus und versuchten angestrengt ihn auszulachen. Viele Beleidigungen fielen. Doch Freyr hatte in der Letzten Nacht nicht nur einfach seinen Namen geändert, nein, er wurde neugeboren. In den kommenden Monaten las er jegliche Schrift in der Bibliothek, sammelte jegliches Wissen und machte von den für ihn wichtigsten Dingen eine Abschrift. Dies fiel gar nicht wirklich auf, da er ja schon immer oft in der Bibliothek war. Doch er begann wieder sehr unangenehme Fragen zu stellen und ständig die Widersprüche aufzuzeigen. Es kam wie es kommen musste, Robarth vom Freudenberg jetz auch von der Äbtin Freyr genannt, erhielt die ultimative Strafe und wurde er aus dem Orden verbannt. Er musste ein Schweigegelübde ablegen und die Kordel der Schande tragen.

Wanderjahre

Freyr hatte kaum eigenes Materielles. Er durfte seinen Speer und die eigene Sichel vom Kloster mitnehmen und erhielt drei Münzen und 15 Peitschenhiebe als Fersengeld. «Nur weit weg!», dachte sich Freyr und schlug sich irgendwie durch. Auf seinem Weg klopfte er an viele Türen, doch kaum einer bot ihm Lohnarbeit oder Obdach. Keiner der Bauern wollte seine Unterwerfung annehmen und ihm ein Heim bieten. Hie und da durfte er in einer Scheune oder einem zusammengefallenen Schuppen übernachten. Bei Aussaat und Ernte konnte er meist irgendwie genug Münzen zusammensparen, dass es irgendwie reichte. Wenn der Bauer unfreundlich ihm die Türe in die Nase schlug, konnte es auch vorkommen, dass etwas Gemüse aus dem Garten oder Würste aus dem Keller verschwanden. Inndieser Zeit ergab es sich auch, dass er ein vollwertiger Teil des Bundes der Organismus wurde. 7 Regenfrösche schmücken seinen Weg.

Bärenberg

Nur die Sterne wissen, wie Freyr in die Ländereien um Luchsbach kam. Freyr hörte eines Abends in einer Fremdenstätte mit schäbiger Taverne eine Geschichte von einem Barden über die verwunschene Burg und die mysteriösen Fehlschläge den Weinberg wieder zu beleben. Freyr ist nur ganz wenig abergläubisch und glaubt zwar an Geister, doch nicht an spukende oder sogar verfluchte Orte. Also machte er sich auf, diese Bärenberg zu finden und die ansässige Grafschaft um Erlaubnis zu bitten, sich in der zerfallenen Ruine auf dem Bärenberg niederzulassen. Sein grosses Erstaunen, als der Graf von Luchsenbach ihm die Erlaubnis erteilte, musste man ihm förmlich angesehen haben, denn der Graf legte sogleich klare Forderungen und starke Verpflichtungen hinterher. Das war Freyr egal, er konnte sich endlich wiederlassen und musste nicht mehr wandern. Doch war der Graf auch sehr gütig und erlaubte ihm, einen Teil des Forsts, welcher sich um die Ruine befindet, zu nutzen – solange er nicht jage und regelmässig Heilkräuter abliefere. Das gemeine Volk vom Dorf Bärenberg, eigentlich fast überall in Luchsbach, ist der Aberglauben allgegenwärtig. Dank ihrem Aberglauben tummeln sich viele Schauergeschichten rund um den Bärenberg. Die Ruine gilt allgemeinhin als verflucht. Daher meidet fast jeder diesen Ort, den Weinberg und auch weite Teile des Forsts – eigentlich den ganzen Hügel ausserhalb der Dorfgrenze. Freyr fühlt sich dort einigermassenwohl und er fühlt sich relativ sicher. Doch er fürchtet die harten Winter, welche hier fast immer vorherrschen. Besonders in seiner exponierten Lage, peitschen ihm die Winde auch im Sommer gnadenlos um die Ohren und haben dabei schon viele Dinge umgeworfen oder davongetragen. Der erste Winter war extrem hart. Schlecht vorbereitet, viel zu wenig Vorräte, kaum Feuerholz und mangelhafte Unterkunft. Nur eine dünne Schicht Moos trennte ihn vom eiskalten Gestein. Hungernd und frierend irrte er durch den Wald auf der Suche nach jeglichem essbaren. Das Volk in Luchsbach trinkt sehr gerne und oft auch zu viel Bier. Doch Wein ist den meisten fremd. Ganz besonders solcher der vom Bärenberg stammen soll! Unvorstellbar so etwas in einer Taverne auszuschenken – es könnte ja verflucht sein und alle werden krank! Doch Münzen schätzen sie dennoch mehr als die Gefahr verflucht zu werden. Somit wurde Freyr zwar in der Öffentlichkeit peinlichst gemieden, doch als Käufer auf dem Markt geduldet. Man macht, wenn immer möglich, einen grossen Bogen um ihn und besonders der Blickkontakt wurde vermieden. Doch gab es auch immer wieder Situationen wo neugierig-verstohlene Blicke den Seinen kreuzten und er ein sanftes Lächeln auf den Lippen und sich errötende Wangen erhaschen konnte. Geschäfte und Tauschhandel mit Freyr wurden möglichst verdeckt und im Schutze der Nacht gemacht. So kam es auch, dass Freyr hin und wieder Besucher aus umliegenden Dörfern begrüsste und ihre Leiden mit seinem Kräuterwissen linderte. Es sind gute Leute, diese Luchsbacher, halt einfach ihn ihrem Aberglauben und gesellschaftlichen Zwängen gefangen. Freyr hatte schon viel heftigere Ausgrenzung erfahren, hier fühlte er sich wohl. Der Adel von Luchsbach hingegen schätzt die Tradition, Mut und Tapferkeit, gutes Handwerk und eben auch den Wein. Es gibt zwar einige alte Rebberge, doch sind fast alle verwildert oder abgestorben, aber halt kaum Weinbauern, welche diese bewirtschaften könnten. Viele Versuche trugen keine Früchte und so gab man es eigentlich schon fast auf. Freyr gelang die Harmonie der Werte der Herren von Luchsbach ins Fass und in den Kelch zu bringen. Zum Erstaunen aller konnte Freyr bereits in der ersten Saison eine beachtliche Ernte einfahren und einen vorzüglichen Kräuterwein keltern, dazu stellte er in kleinen Chargen Met, Kräuterschnaps und Weinbrand her. Der Graf vom Luchsbach war dermassen erfreut, dass er Freyr erlaubt die Steuern fort an in Getränken zu entrichten. Der Graf kam auch mit dem Namen Bären Blut auf, woruter er begann diesen Wein bekannt zu machen und zu bewerben. Also ist es wohl wenig überraschend, dass Freyr innerhalb kürzester Zeit beim gesamten Adel in Luchsbach und darüber hinaus in aller Munde war. Über drei Jahren tüftelte und verfeinerte Freyr seine Rezepturen, bis er selbst langsam zufrieden war mit seinen Produkten.

Eine verhängnisvolle Begegnung

Herrin Valeska und ihr Ritter Miroslav wurden auf ihrer Reise zu ihrem Weinhändler aufgehalten und es wurde Nacht bevor sie ihr angestrebtes Lager erreichten. Sie sahen Licht in der Ruine auf dem Bärenberg und entschieden sich, dort ihr Glück zu versuchen dort ein Nachtlager zu errichten und vielleicht noch etwas Essen und im besten Fall auch ein Kelch Wein zu bekommen. In der Ruine auf dem Bärenberg treffen sie auf Freyr, der sie freundlich und unbewaffnet empfängt und ihnen sogleich Wein anbietet. Auch bemerkt Miroslavs knurrender Magen den herrlichen Duft eines schmorenden Eintopfs in dem stark rauchenden Feuer. Freyr hatte in einer Schale Kräuter verbrannt, die Reinigen sollen und böses Fernhalten. Die Verwunderung bei Miroslav kam aber erst wirklich auch, als auf einmal Schritte zu hören sind. Hatte Freyr doch mehrfach zugesichert, allein zu sein und keine Gäste zu erwarten. «Wer da?», Miroslav zitterten die Knie, doch der Griff am Schwert war stark und unbändig, seine Stimme klang sehr kräftig. Seine Sinne waren messerscharf und er auf alles gefasst. Hatten die Kräuter damit zu tun? Möglich, doch über solche unwichtigen Dinge dachte Miroslav in diesem Moment nicht – er war vollkommen fokussiert. Die Geräusche wurden lauter. Freyr dachte sich, «die Geräusche deuten auf einen Ritter, welcher den alten Nord-Eingang zur Ruine hochkommt». Während die Herrin Valeska sich genüsslich am Wein erfreute, schritt Miroslav instinktiv Richtung Nord-Eingang, genau an die Stelle in der Ruine, welche ihm den besten Schutz und zugleich die beste Kampfposition bot. Eine Rüstung blitze im Kerzenlicht auf. Darin steckte einer der Söhne des Grafen von Luchsbach. Er kam den steilen Weg herauf, um die Bestellung der letzten Flaschen Bären Blut persönlich abzubholen. Natürlich im Schutze der Dunkelheit, das Volk soll janicht Gerüchte über ihn streuen. Es entwickelte sich zu einem spannenden Abend, alle assen gemeinsam an einem Tisch und teilten einige der Flaschen aus Freyrs Felsenkeller. Freyr lernte an diesem Abend auch einige Geschichten rund um die heilige Irmel kennen, welche ihn nun fortan regelmässig in seinen Träumen besuchen wird. Die Herrin Valeska wart sehr angetan von Freyrs Künsten als Weinbauer, Koch und Gastgeber, Geschichtenerzähler - die Musik von Freyr würde sie nicht als Künste betiteln, es war eher ein Ertragen, doch mit genug Wein war es dennoch amüsant. Also beschloss sie, Freyr in ihre Entourage zu berufen. Des Grafenssohn war auf der Suche nach einem Lehrmeister und fand diesen in Ritter Miroslav. Der Graf von Luchsenbach gab nach langem hin und her zähneknirschend doch nach und nahm den Tausch von einem Drittel der eben eingefahrenen Weinernte als Ablösung für Freyr an. Auch weilner froh war, seinen Sohn versorgt zu sehen und die Verführungskünste der Herrin Valeska tatan noch ihr übriges. Nun zieht Freyr wieder umher, doch nicht mehr alleine.


Der Nachtwanderer

Unser Leben gleicht der Reise eines Wandrers in der Nacht. Jeder hat in seinem Gleise, etwas das ihm Kummer macht.

Aber unerwartet schwindet vor uns Nacht und Dunkelheit, und der Schwerbedrückte findet Linderung in seinem Leid.

Daram laßt uns weitergehen, weichet nicht verzagt zurück! Dort in jenen fernen Höhen wartet unser noch ein Glück.

Mutig, mutig, liebe Brüder, gebt die bangen Sorgen auf: morgen geht die Sonne wieder freundlich an dem Himmel auf.

In helvetischen Landen auch bekannt als Beresinalied.