Pekar-Predigten

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Im folgenden finden sich bekanntere Predigten von Pekarpriesterinnen und -priestern.

"Es ist genug!"

Predigt des Wanderpriesters Bosshard von Hundertbrück

"Ein Priester Pekars ist abgehauen und sagt: „Es ist genug!“. Ein Sprecher Pekars hat das Handtuch geworfen und ruft: „Es ist genug!“. Ein Prophet hat die Segel gestrichen und schreit: „Es ist genug! Es reicht mir! Es stinkt mir! Es ist genug!“ Nein, von Kraftprotzen ist hier nicht die Rede, die mit ihren Muskelpaketen die Welt aus den Angeln heben. Und von Helden erst recht nicht, die mit ihren Glitzeranzug alles überstrahlen. Aber von Elendsbündeln und Nervenbündeln, die den ganzen Bettel hinwerfen und sagen. „Es ist genug!“. Elia am Ende! Am Ende seiner Nerven. Eben ist die Megastunde auf dem Karmel zu Ende gegangen. Die Kraftprobe zwischen Pekar und Qaron ist eindeutig zu Gunsten Pekars entschieden worden. 850 Qaron-Paladine starben am Schattenbach.

„Pekar ist Gross!“, so wusste das Volk wieder. Aber KIRSCHLER schrieb schon: „Die Stunde nach der heiligen Stunde ist die gefährliche Stunde.“ Immer ist das so! Die Stunde nach der heiligen Stunde ist die gefährliche Stunde.

Da wird an seinem Haus eine Botschaft abgegeben. Sofort erkennt er die Handschrift Isebels, Frau des Ritters, die auch im Bösen seine bessere Hälfte ist. Und dieses arrogante und schmutzige Weibstück, gibt's ihm schriftlich: „Die Götter tun mir dies und das, wenn ich an dir nicht tue, was du an mir getan hast.“ Und Elia? Elia pariert nicht und sagt. „Wenn eure königliche Hoheit mit einem Käppchen Blut gedient ist: wohlan.“ Und Elia retouriert nicht und sagt: „Wenn eure Majestät mit einem Bauernopfer genüge getan ist: wohlauf.“ Und Elia speditiert diesen Brief nicht sofort in den Kamin. Der, der vor Königen und Generälen gestanden wie ein Fels, der wird weich in den Knien wie Butter. Wegen einer eisernen Jungfrau, die Gift und Galle spuckt, zieht er den Schwanz ein. Weil er um sein Leben fürchtet haut er ab.

Irgendwo in der Wüste bricht er zusammen. Elia am Ende seiner Nerven und am Ende seiner Kraft und am Ende seines Glaubens! Umsonst, geht es wie ein Mühlrad durch seinen Kopf! Umsonst! Umsonst war meine Predigt auf dem Hofe! Umsonst war mein Einsatz in der Gemeinde! Umsonst war mein Gebet! O, Gott, was hab ich alles eingesetzt und alles ist in den Sand gesetzt! Mir reicht's, mir langt's, mir stinkt's! Es ist genug! Und der auf dem Boden liegende hat nur eine Melodie auf den Lippen, einen Kehrreim, eine Refrain des Pessimismus – nämlich: Es ist genug! Es ist genug!

Und die Frage: nur er? Wieviel sind heute morgen fix und fertig? Wieviel sind heute morgen am Boden? Wieviel unter uns sagen: „Ich kann nicht mehr! Ich kann nicht mehr!“ Viele sind am Ende ihrer Nerven, weil sich die Isebels immer frecher aufspielen und all die über die Klinge springen lassen, die nicht nach ihrer Pfeife tanzen. Und sie sind am Ende ihres Glaubens, weil sich die Kluft zwischen Glaube und Wirklichkeit weiter auftut. Aber, liebe Freunde, deshalb haben Sie auch nur diesen Kehrreim, diesen Refrain im Kopf: umsonst! Umsonst! Umsonst war mein Kampf in der Familie! 17 Jahre meine Kinder umsorgt und versorgt! Und dann?

Und dann haben sie die Koffer gepackt und sind ohne Dank ausgezogen. Umsonst war meine Predigt in der Gemeinde! Was habe ich gepredigt! Was habe ich Meditationen gehalten! Was habe ich Leute besucht und was ist herausgekommen? Weggeblieben sind sie! Ferngeblieben sind sie! Zu Hause geblieben sind sie! Umsonst war mein Gebet. Jahrelang gebittelt und gebettelt. Und was ist dabei herausgekommen? Die Schmerzen sind größer und die Lasten noch schwerer geworden. O, mir reicht's! Mir langt's! Es ist genug! Aber wissen Sie, deren Herz heute morgen mitschwingt, der höre und wisse: dass Pekar immer erst am Anfang ist, wenn wir schon am Ende sind. Wenn wir am Ende sind, ist Er erst am Anfang: mit Seiner Fürsorge, mit Seiner Seelsorge und mit Seiner Vorsorge. Und genau von dem ist hier die Rede. Und von dem müssen wir auch reden.

Pekars Vorsorge fängt an und zwar hier. Pekar will keine Aussteiger. Fromme Aussteiger versteigen sich nur in fixe Ideen. Er will, dass Sie wieder einsteigen am alten Platz. Und Elia wird es dort nicht leicht haben. So, wie wir es draußen nicht leicht haben werden. Die Isebel ist noch da, dieses hochnäsige Weib, die weiterhin Menschen über Klingen springen lässt. Und Ahab ist noch da, dieser erbärmliche Waschlappen, der nur Handlanger und Handtasche seiner Frau ist. Und Qaron ist noch da, dieser stumme Götze, der die Massen in seinen Bann zieht. Aber, so sagt es Pekar, 7.000 werden auch noch da sein, die vor diesen falschen Göttern nicht knicksen.

Nur 7.000? Das ist genug! Die Mehrheit hat überhaupt noch nie verstanden, um was es geht. Wahrheit und Mehrheit gehören nicht unbedingt zusammen. Elia fasst neuen Mut und so schliesst die Geschichte. Elia ging. Er erlebte Pekar, mit dem er am Ende war, der erst am Anfang ist. Mit Seiner Seelsorge, Fürsorge und Vorsorge. Und sehen Sie, das gilt heute auch noch. Und das nehmen wir mit: jeder, der genug vom Leben hat, hat in unserer Gemeinschaft genug zum Leben. Doch Freunde. Es ist genug!"

Kleider machen Leute

Predigt nach Bosshard von Hundertbrück

„Kleider machen Leute – nicht erst seit Gottfried Estrichs Novelle. Schon unsere Vorfahren wussten: „Das Kleid macht den Mann“. Unsere Ausstattung sagt viel darüber, was wir gerne darstellen, was wir gerne sind. Ob wir in Samt daherkommen oder in Leinenkleidern, im Spitzenkleid, funkelnder Platte oder in alter Lederrüstung – unsere Kleidung sagt viel über uns.

Den damaligen Verdanern schreibt Gabriel der Eremit in seinen Briefen wörtlich: »Zieht den Herrn Pekar an«. Das ist natürlich nicht wörtlich zu verstehen. Moderne Schriftdeuter schreiben zum Beispiel: »Lasst Pekar, den Herrn, euer ganzes Handeln bestimmen « oder »Haltet euch an Pekar, den Herrn, und lasst euer Leben von ihm bestimmen«. Ob wörtlich übersetzt oder sinngemäss übertragen: es geht immer darum, authentisch zu sein. Nicht in eine Rolle zu schlüpfen, sondern echt zu sein. Sich nicht kostümieren wie in einem frommen Theater, sondern das sein, was wir sein sollen: echte Pekariten.

Pekar will keine frommen Schauspieler, die samstags in der Abendandacht freundlich und nett zu ihren Mitmenschen sind, aber von Sonntag bis Freitag gnadenlos mit ihren Ellenbogen kämpfen. Pekar will keine Leute, die samstags von seiner Liebe und Güte erzählen, aber im Alltag herzlos sind. So was passt einfach nicht zu uns Pekariten! Was passt Ihnen? Was steht Ihnen? Wie sieht Ihr Kleidungsstil aus? Kämperisch? Elegant? Herzog Sigurd braucht immer den Rat seiner Frau. Welches Hemd passt zu jenem Wams? Die gestreifte oder karierte Schärpe? Sie sieht das sofort – treffsicher! Ich weiß von einem jungen Mann, der immer seine Tante zum Einkaufen mitnimmt. Sie hat einen sehr guten Geschmack und weiß, was zu ihm passt. Und ich kenne einen Mann, der Stilberater seiner Frau ist.

Wie wäre es, sich von Gabriel dem Eremiten beraten zu lassen? Er weiss treffsicher, was Ihnen und mir gut steht, was zu uns passt. Sein zeitlos aktueller Rat: barmherzige Zuwendung, Herzensgüte, Demut, Taktgefühl und Geduld. Ein echtes JA zueinander. Bereit, immer und immer wieder zu vergeben, wenn es Konflikte gibt (Lextius 245-246). Dieses „Gewand“ passt jedem Menschen. In jeder Kultur. An allen Orten dieser Welt. Zugegeben: es fällt etwas auf, damals wie heute. Aber das Beste: es kostet nichts! Ausser einem inneren JA. Einem JA zu Pekar. So möchte ich die heutige Predigt mit einer Niederschrift von Gabriel, Lextius 13-18, beenden: Sonne, Mond und Gestirne können sich nicht in einem trüben See widerspiegeln.

So kann auch der Schein Pekars, des Erschaffers, sich nicht in einer Seele spiegeln, deren Existenz durch die Idee von „Ich, Mir und Mein“ getrübt wird.

In dem Sinne, geht mit Demut und kleidet euch im Glauben Pekars, denn dieser steht euch immer gut!

Eldius

Tue Gutes!

Pekars Wesen zeigt sich von Anfang an immer wieder an dem, was er geschaffen hat - und er hat Freude daran. Pekar ist voller Unternehmungslust, er hat Freude an Farben, Schönheit, Wunderbarem, am Leben selbst, und vielem mehr. Er erschuf uns! Warum? Weshalb möchten wir gerne Kinder haben? Weil wir ganz natürlich dem Impuls der Liebe folgen und Pekar hat uns so geschaffen. Er ist ja selber so. Sein zeigt sich von Anfang an immer wieder an dem, was er geschaffen hat; es kann gar nicht anders sein. Es ist gut.

Seine Vorstellung von "gut" aber, ist mehr als ein abstraktes geistliches Prinzip. Das erkennen wir an der materiellen Welt. Pekar hält sich nicht mit Abstraktem auf, er ist Pragmatiker. Er ist der Erschaffer der Erde und des Meeres, der Tiere, der Bäume und der Vögel, der Fische und der Menschen. Er erschuf alles, er erschuf uns und er war darüber sehr glücklich. "Denn so hat Pekar die Welt geliebt" (Lexitus 3,16) Er formte diese wunderschöne Welt und den ewigen Kreislauf.

Pekar hat Gutes in diese Welt gesät und das Böse nicht herausgerissen. Wir sind nicht verantwortlich dafür, dass es Böses gibt, aber aufgerufen, das Gute zu tun. Es ist an uns, die Werke Quarons zu erkennen und ihn davon abzubringen, diese gute Welt zu zerstören. So gehet hinaus und tut gutes. Denn wer nichts Gutes tut, tut schon Böses genug.

Eldius

Eine Warnung vor dem Irrglauben

Nach allem, was wir über den Glauben wissen, ist eines zu beachten: Glauben ist nicht für Goldgräber geschaffen. Pekar, der allen Wohlstand der Welt geschaffen hat, hat nichts gegen Reichtum, doch diejenigen, die Geld zu ihrem Götzen machen, können keine Hilfe von ihm erwarten. Denn hier hat Quaron seine Finger in Spiel.

Seit einiger Zeitverbreitet sich eine Irrlehre, die gezielt die Botschaft des Glaubens missbraucht, um das Streben ihrer Anhänger nach Reichtum zu verbergen. Diese Leute sollten sich schämen! Sie sind nichts anderes als Götzendiener, denn sie stellen falsche Lehren und andere Dinge vor ihre Beziehung mit ihren Mitmenschen und ihrer zu Pekar. Ihr Leben ist dem Untergang geweiht. So schrieb Destones: Die Götzen der Herzogtümer und Königreiche sind aus Silber und Gold, ein Werk von Menschenhänden. Einen Mund haben sie, reden aber nicht. Augen haben sie, sehen aber nicht. Ohren haben sie, hören aber nicht. Auch ist kein Atem in ihrem Mund.

Ihnen gleich sind die, die sie machen, ein jeder, der auf sie vertraut. Denn sie folgen dem falschen ruf Quarons. (Lexitus 765, 15-18) Halte dich von diesen Menschen fern, die ihre Ungerechtigkeit hinter einer Fassade der „Lehre vom wahren Glauben“ verstecken!

Eldius