Westmark VIII - Handel und Handeln

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Situation

Beschrieb aus dem Larpkalender:

Das Brygge-Thing in Grosshafen!

Werte grosshafener Gemeinde! Wie ein Lauffeuer entfachte sich die Nachricht über den Tod Wendelin Seidenschneiders in den Gassen unserer grossartigen Stadt. Allseits bekannt ist, dass `Seidenschneiders Waren erster Güte` das wohl angesehenste Haus am Platze ist, wenn es um die Löschung, Lagerung und den Weitervertrieb feinster Güter höchster Qualität in die Westmark und aller Herren Länder geht. Doch mit dem Dahinscheiden unseres höchst angesehehen Wendelin entfällt der Vorzug seiner Anlegeplätze bester Lage, und diese werden nach altem Brauch Sitte am `Brygge-Thing` den würdigsten und edelsten Bewerbern übergeben.

Die Hafenmeisterei freut sich um zahlreiche Bewerbungen von Gesellschaften und Händlern, die im Sinne haben in Grosshafen Handel zu tätigen, oder dies bereits tun und gedenken ihren Spielraum zu erweitern.

Als Bedingungen gelten selbstredend die Zugewandtheit zur Westmark, ein tadelloser Leumund, und, nicht zuletzt, ein hochseetaugliches Schiff.

Das Brygge-Thing im November dieses Jahres gestaltet sich wie auch in vergangenen Zeiten als Anlass tiefster westmärkischer Tradition und höchster Festivitäten vielerlei Couleur.

Zu diesem Zwecke wird der vortrefflichen Schankhalle `Thorwalds Ausblick` die Ehre zuteil, die Feier auszurichten.

Es werden zahlreiche Ehrengäste erwartet.

Gezeichnet

Maurice de Glibb

Hafenmeister zu Grosshafen


Notizen Torfmunds vom Sümpfle, im Zusammenhang der Geschehnisse in der Lohe und der Marécage:

Morde an Fahrenden in der Lohe. Eine Grafschaft in bedenklichem Zustand. Nur allmählich tragen die Zuwendungen der anderen Adeligen Früchte. Es scheint mir geht es auf den Baustellen zu zögerlich voran. Ausstehende Lieferungen von Baumaterial, mindere Qualität, tiefe Moral be den Handwerkern.

Marordierende Banden im Grenzlande zur Marécage. Ich finde den Faden der sich durch alles zieht. Um Ecken und über Grenzen hinweg. Ich sehe wo er endet, doch habe ich den Anfang noch nicht gefunden. Ich werde der Spur des Geldes folgen müssen. Nach Grosshafen.

Doch wer ist diese ominöse Figur, welche sich nur als ‘G.‘ zu erkennen gibt?

Ich halte einen Verdacht, aber dies laut auszusprechen könnte mich meine Haut kosten.

Geschehnisse

Unangekündigt ist Herzog Sigurd zu dieser Feierlichkeit aufgetaucht. Die einen werden das schon in Erfahrung gebracht haben, für andere mag dies überraschend sein.

Für die Bewertung der Kandidaten wurde eine Jury ins Leben gerufen. Diese bestand aus Walter Zufuss zu Schwyn (Vorsitz), Celebringon Celebrilwaeg, Meister Pichler, Errant DuBois und Albrecht Spiess, Knecht und Abgesandter von Graf Wilhelm von der Lohe.

Der Wettbewerb auf 5 bzw. später 5 Gruppen wurde von den Wölfen Bjarturs gewonnen. Sie erhalten nun mit dem Anlegeplatz einen wichtigen Dreh- und Angelpunkt für Handel und Truppenverschiebungen. Auf folgende westmärkische Bedingungen wurde dabei eingegangen: Die Truppen bleiben wenn möglich auf den Schiffen, sie versorgen sich selber oder kaufen lokal ein bzw. die Quartiermeister, grössere Truppenansammlungen werden ausserhalb stationiert, um die städtische Infrastruktur nicht über Gebühr zu belasten. Dafür verpflichten sich die Wölfe Bjarturs bzw. der Provinzkönig Keroth, seine stationierten bzw. lagernden Truppen der Westmark unbürokratisch (Vorkehrungen wie die nötigen Formulare etc. werden vorgängig durch die Hofkanzlei Bjartur und Ezekiel, Archivar Sigurds, bereits erledigt) und umgehend zur Verfügung zu stellen, sollte die Westmark bzw. Grosshafen angegriffen werden.

Dies hat grosse Auswirkungen auf Grosshafen. Es müssen Vorkehrungen vor allem im Bereich des Hafens und der allgemeinen Infrastruktur getroffen werden. Meister Pichler, Festungsbaumeister, ist damit befasst.

Die Anwesenheiten und Geschehnisse rund um die Bewerbung haben zutage gefördert, dass der Hafenmeister Herr Maurice de Glibb mutmasslicher Auftraggeber hinter den Briganten bei Erlhain ist und somit wahrscheinlich jener Herr G., ein Verbindungsmann der Handelsgesellschaft. Ein gescheitertes Attentat auf Tawariel Eryneth Silivren von Gildor – unklar, ob sie das wahre Ziel war - hat einen von Glibb gedungenen Mörder enttarnt, welcher diesen Verdacht erhärtet hat. Aufgrund der gefundenen Gegenstände und Unterlagen werden tiefere Verwicklungen befürchtet.

Maurice de Glibb ist offenbar auf dem Weg nach Klippenheim – so lässt ein beim Attentäter gefundenes Dokument vermuten. Gjörds Huskarl Skeld Wernersson, Frau Sirka Lumisdottir und Herr Frédéric de Demeurée sind deshalb mit Truppen in der Nacht von Samstag auf Sonntag in See gestochen, um Glibb in Klippenheim abzufangen und ihm ggf. eine Falle zu stellen.

Gaudenz von Boldewyn wird mit Truppen nach Gut Glibb entsandt, um den Vater von den Vorkommnissen in Kenntnis zu setzen und seine Verwicklungen darin zu überprüfen. Er hat den Befehl, ihn bei Kooperationsverweigerung festzusetzen und vor den Herzog zu führen.

Aufgrund dieser sich verdichtenden, unheilvollen Zeichen haben Celebringon Celebrilwaeg von Gildor und Herzog Sigurd II. von der Westmark ein Verteidigungsbündnis geschlossen. Sollte einer von ihnen angegriffen werden, so wird der andere zur Hilfe eilen. Bei Angriffskriegen und sonstigen Exkursionen besteht keinerlei Beistandspflicht.

Die Magistratenfrage ist an diesem Anlass wieder hochgekocht. Von seitens Gérard Dieux Dépard wird mit Blick auf die Vielzahl an Bedrohungen vehement auf eine Lösung gedrängt – jene Bedrohungen sollen von einer geeinten und von inneren Konflikten befreiten Westmark angegangen werden. Weiterhin führt er die aus seiner Sicht schon zu lange währende Ungerechtigkeit hinsichtlich der sozialen Ungleichstellung der Magistraten und des Erbadels ins Feld. Herzog Sigurd ist demgegenüber der Meinung, dass das Amt des Magistraten aus der Tradition der Westmark geboren ist und deshalb in seiner jetzigen Form eine hohe Berechtigung hat und auch sehr ehrenvoll und einträglich ist. Er sieht grundsätzlich keinen Bedarf für eine strukturelle Veränderung.

Nachdem eine erste, lautstarke Forderung von Gérard nach der Einberufung eines Grossen Rates ungehört blieb, hat sich Sigurd mit Blick auf die fruchtlosen, sich endlos wiederholenden und Kräfte absorbierenden Diskussionen dazu bereit erklärt, einen Grossen Rat zur Magistratenfrage einzuberufen, um diese Debatte ein für alle Mal zu entscheiden, damit sich der Adel der Westmark nun endlich, endlich wieder anderen Themen zuwenden kann.

Nachspiel

Gaudenz von Boldewyn hat den alten  Herrn de Glibb befragt und das Anwesen durchsucht. Es ergaben sich keine Spuren einer Verwicklung in die Machenschaften seines Sohnes, der Herr de Glibb beteuert seine Unschuld. Mit dieser Versicherung kehrt Gaudenz zurück und berichtet dem Herzog.

Skelds Drachen erreicht Klippenheim zu spät:  Maurice de Glibb ist nicht aufzufinden, ein paar Spuren führen aus der Stadt hinaus und sind noch unklar. Weiterhin erreicht eine furchtbare Nachricht die Gemeinschaft: Der Magistrat von Klippenheim wurde ermordet. Bei seiner Leiche wurde eine Botschaft mit folgender Warnung gefunden:

`Die Bauern sind geopfert. Springer schlägt Turm. König steht Schach. Die Dame trauert.`

Der Mörder oder seine Auftraggeber sind aus dieser Botschaft nicht zu identifizieren. Der Fall wird natürlich weiter untersucht. Der Magistrat von Klippenheim war der Schwiegervater Herzog Sigurds, und so erfasst den herzoglichen Hof grosses Wehklagen. Herzogin Tronja, die hinterbliebene Tochter, ist untröstlich und trägt Trauer.


Ist es wirklich so einfach? Ein Kleinadeliger der sich schmieren lässt und dafür Hochverrat begeht? Die Welt hat sich wirklich weiterbewegt in der Zeit, seit meine Ahnen in den Sumpf gingen.

Doch es ärgert mich mit meinen Ermittlungen stets zwei Schritte zurückzuliegen. Doch nun liegt zumindest auf der Hand wieso dem so war.

Und im Vorfeld den Magistraten zu desavouieren, schlau!

Nach dieser zu offensichtlichen Eskapade am Brygge-Thing erwarte ich beinahe täglich weitere schlechte Nachrichten, oder ein Bekennerschreiben der, wie mir scheint, mächtigen Hintermänner.

Ich muss dem Herzog Resultate liefern. Sein Schwiegervater wurde ermordet. Und bis auf die kryptische Nachricht beim Opfer tappen wir im Dunkeln. - Torfmund vom Sümpfle